Link zu den Berichten von Elis: Link
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Link zu den Berichten von Elis: Link
Frei nach "Im Westen nichts Neues":
Grundsätzlich ist die öffentliche Diskussion zu begrüßen und sie hilft, dass es keine überbordenden Maßnahmen seitens der Politik geben wird.
Des weiteren ist es positiv, wenn man die Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen betont. Außerdem werden die Vorbeugemaßnahmen, die jeder einzelne zur Verbesserung des eigenen Immunsystems tun kann aktuell zu wenig thematisiert.
Natürlich gibt es im Gesundheitswesen nun einen gewissen Frust, da man "umsonst" sich auf die große Welle vorbereitet hatte und diese nun absolut nicht gekommen ist. Es ist einfach schwierig bis unmöglich eine exponentielle Entwicklung und das Verhalten der Bevölkerung genau vorauszusagen.
Den Vergleich mit der Grippe kann ich persönlich nicht nachvollziehen.
Hier eine Begründung.
Bei der saisonalen Grippe wird die tatsächliche Sterblichkeit mit der Übersterblichkeit gemessen (Bsp RKI: Link). Hier wird verglichen wieviele Personen im Betrachtungszeitraum generell gestorben sind gegenüber der durchschnittlichen Sterblichkeit in den Vorjahren.
Die Übersterblichkeit bei COVID-19 ist bis zu doppelt so hoch wie die ausgewiesene Todesrate. (Bsp. Belgien: Link)
Belgien ist vielleicht auch ein gutes Beispiel wie der Verlauf gewesen wäre, wenn wir langsamer reagiert hätten:
Obwohl die Kurven von Deutschland, Österreich und Belgien rund um den 15 März vom gleichen Punkt aus starten ist die Sterblichkeit in Belgien das 10-fache. (die Graphik ist logarithmisch)
Die Case Fatality Rate ist eigentlich für den Bürger irrelevant, da es das Risko darstellt, an COVID-19 zu sterben, wenn man auch offiziell mit der Krankheit diagnostiziert wurde. Viele werden aber nicht getestet.
Letztendlich kann man die tatsächliche Sterblichkeitsrate erst nach dem Ende der Pandemie tatsächlich berechnen. Akutell muss man die heutigen Toten mit den Toten vor rund 14 Tagen vergleichen.
Wichtiger ist daher die "Infection Fatality Rate". Wieviele sterben die tatsächlich infiziert sind?
Beispiel Diamond Prinzess:
Beispiel Belgien:
Beispiel NY:
Man sieht international deutliche Unterschiede im Verlauf der Pandemie je nach Social Distancing und Sensibilisierung der Bevölkerung.
Da die Ausbreitung exponentiell erfolgt, war auch der Zeitpunkt der Maßnahmen richtig. 2-3 Wochen später hätte es schon zu einer richtigen Eskalation führen können.
Leider kann aber niemand mit Gewissheit sagen, welche Maßnahmen wie viel gewirkt haben und welchen Einfluss das Wetter auf die Entwicklung hatte. Somit werden die nächsten 12-18 Monate auch von einem gewissen Versuch und Irrtum seitens der Politik geprägt sein.
Es ist leider keine exakte Wissenschaft sondern eher mit dem Lenkrad eines Autos mit 10-15 cm Spiel im Lenkrad vergleichbar. Man lenkt nach links, merkt das man zu weit nach links abtriftet, legt dann das Lenkrad nach rechts an bis man zu weit nach rechts lenkt ...
Man kann daher von einer Infektionssterblichkeit von 0,4% bis über 1% in den industrialisierten Ländern ausgehen - je nach Altersstruktur und tatsächlicher Effektivität des Gesundheitswesens zum Zeitpunkt des Ausbruchs.
In den Entwicklungsländern kann dies trotz jüngerer Bevölkerung auch deutlich darüber liegen. In Afrika sind 2,1% der Gesamtbevölkerung HIV positiv (20% in Südafrika), viele haben unbehandelte Tuberkulose, viele sind unter- bzw. mangelernährt und das Gesundheitswesen ist praktisch inexistent. Gleiches trifft auf viele Länder in Asien zu.
Die Infektionssterblichkeit bei der Schweinegrippe war im Vergleich 0,02%.
Laut RKI sind jährlich 4-16 Mio Deutsche mit der Grippe infiziert und die Anzahl der Toten beträgt wenige Hundert bis 20.000 ... dies Ergibt eine Infektionssterblichkeit von bis zu 0,1%.
Bei einer vollen Infektion der Bevölkerung (keine Maßnahmen) wäre in Deutschland mit mindestens 200.000-400.000 Toten und einer noch deutlich höheren Übersterblichkeit aufgrund der Überlastung des Gesundheitswesens zu rechnen gewesen.
Da auch praktisch alle Pflegekräfte und Angehörige infiziert worden wären, ist eine Isolation der vulnerablen Gruppen nicht möglich.
Unter den Vorerkrankungen werden in NY vor allem Bluthochdruck, Diabetis und hohe Blutfettwerte berichtet (Link). Es sterben somit auch viele Personen mit einer noch entsprechend hohen Lebenserwartung. Persönlich hat ein Freund von mir einen Onkel mit 55 Jahren ohne wesentliche Vorerkrankungen durch COVID-19 verloren.
Somit ist der Unterschied zur Grippe:
Der Wäschereimarkt ist von der COVID 19 Krise sehr betroffen.
Eine nüchterne Lagebeurteilung ist wichtig für die Mittelfristplanung und vor allem Entscheidungen, die die Liquidität betreffen.
Die richtige Einschätzung der Lage für jede Wäscherei kann nur der Unternehmer selbst treffen. Dieser Artikel soll vor allem Anregungen geben, welche Faktoren für die Umsatzentwicklung eine Rolle spielen können.
Dies ist ein "educated guess" und keine wissenschaftliche Arbeit. Sie basiert auf persönlichen Recherchen und eine persönlichen Einschätzung der Lage von Seiten des Autors, sowie einigen Gesprächen mit betroffenen in der Branche.
Die Prognose ist eher auf der konservativen Seite, wobei es keinen "Worst Case" darstellt. Letztendlich soll eine Planung für das Unternehmen insbesondere für die Liquidität konservativ erfolgen.
Eine gute Überprüfung wird die Veröffentlichung der Umsatzzahlen von Elis zum 30. April 2020 und 31. Juli 2020 sein, da die Umsatzzusammensetzung von Elis dem Gesamtmarkt entspricht und viele europäische Länder abdeckt.
Spätestens zum 30. April und 31. Juli wird dieser Artikel aktualisiert - oder wenn wesentliche neue Informationen eine Aktualisierung erforderlichen.
Weiters hat der DTV eine Umfrage gestartet. Mit diesen Ergebnissen kann man eine bessere Einschätzung der Lage gewinnen.
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Prämisse #3 hat ist die höchste Upside. Wenn die Pharma und die Medizin es schaffen, dass die Mortalität und die Belastung der Intensivbetten drastisch verbessert werden, können viele Maßnahmen rascher zurück genommen werden.
Aus heutiger Sicht kann man aber nicht mit einem solchen Durchbruch rechnen, zumal viele dieser Medikamente bereits jetzt angewandt werden. Eine Mittelfristplanung soll nicht auf Hoffnungen basieren.
Prämisse #7 ist natürlich die größte Downside. Wenn dies eintritt, dann ist vieles völlig anders.
Der ÖHV (Österreichische Hotelvereinigung) hat eine Studie veröffentlicht, die von -26 bis -31% Rückgang im Jahr 2020 ausgeht. Link zur Studie.
Ein Einbruch von 45% nach meiner Rechnung ist daher eher konservativ, wird aber auch von Experten aus der Hotelbranche geteilt, die mit 40-60% Rückgang rechnen.
Fakt ist, dass der Fremdenverkehr eine der am meisten betroffenen Branchen ist und dass bis zur Impfung bzw. einem substanziellen Fortschritt bei der Behandlung, folgende Faktoren die Nächtigungen negativ beeinflussen:
Diese Krise kann nicht mit 2008 verglichen werden und es ist sehr schwer den Umsatzrückgang einzuschätzen.
Die Kunden, die Kurzarbeit angemeldet haben, werden auch von ihren Lieferanten entsprechende Zugeständnisse erwarten. Natürlich kann der Textilservice auf die Einhaltung von Verträgen bestehen, es ist aber fraglich, ob dies eine gute Strategie ist.
Die Gretchen Frage ist, wie sich die Konjunktur entwickelt. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Anzahl der Beschäftigten und die notwendige Mietwäsche.
Der Kapitalmarkt erwartet eine schwierige Zeit auch für die Mietberufskleidung, da der Börsenkurs von Cintas und Unifirst deutlich stärker eingebrochen ist, als der S&P 500 Index.
Da jede Branche sehr unterschiedlich betroffen sein wird, ist es am besten die wichtigsten Kunden im Detail einzuschätzen.
Normalerweise würde man sagen, dass Kunden im Gesundheitswesen einen deutlich höheren Bedarf haben. Wahrscheinlich ist dies aber nicht der Fall.
Mehrverbräuche werden entstehen durch vermehrten Einsatz von Berufskleidung und PSA und vermehrtem Outsourcing aufgrund von mehr Hygieneanforderungen.
Dem gegenüber stehen Gründe für einen geringeren Bedarf:
Die Zahlen von 2019 basieren auf einer Einschätzung von IC Interconnection Consulting, die sich mit den Zahlen der ETSA deckt. Wahrscheinlich ist der Markt seither auf 13 Mrd. Euro gewachsen. Da für diese Betrachtung nur der Mix des Umsatzes ausschlaggebend ist, wurden die Zahlen nicht valorisiert.
Veränderungen des Wäscherei Umsatzes für Hotel, Industrie und Gesundheitswesen wurden dann für jedes Monat berechnet.
Das Ergebnis ist wie folgt:
Wie oben erwähnt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen, wie sich die Lage tatsächlich entwickelt. Ein sehr guter Maßstab ist der Quartalsumsatz von Elis, der am Ende jedes Folgemonats zum Quartalsende veröffentlicht wird.
Ich werde zu diesen Zeitpunkten den Artikel aktualisieren.
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Video zum Thema:
Kurzvideo von 5 Minuten:
Detaillierte Erläuterung des Word-Dokuments:
Download des Word Dokuments:
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Stürmische Zeiten brauchen starke Führungskräfte, die wissen was zu tun ist und Ruhe ausstrahlen.
Ich hatte selbst in meinem Leben in den letzten Jahren ziemlich starke Stürme (Insolvenz eines Familenbetriebes mit über 1.000 Mitarbeiter und persönliche Haftungen für XX Millionen). Die folgenden Ratschläge haben mir selbst viel geholfen und ich versuche ständig mich auch weiterhin an diese Standards zu halten.
Frei nach dem Motto "Wenn du es eilig hast, gehe langsam" (Lothar M. Seiwert) folgende Grundsätze, die nicht ich erfunden habe.
Das Video zum Blog:
Zuerst ist es wichtig, was man nicht tut und mit was man sein Gehirn nicht füttert. Dies schafft ungemeinen Freiraum!
Die Wäscherei kann schon in normalen Zeiten unheimlich viele Ablenkungen bieten und wird man von außen auch noch überschüttet.
Daher:
Manches in der obigen Liste erscheint etwas übertrieben, aber die Situation und die Verantwortung in dieser Situation ist auch abnormal.
Vielleicht stößt man auch Freunde vor den Kopf, wenn man die WhatsApp Nachricht erst 4 Tage später am Handy liest. Jedem kann man es aber nicht recht machen. Bei uns hat es meine Frau und meine Assistentin übernommen, dass in der Familie bzw. im Unternehmen nichts anbrennt.
Meine Schwester hat in der Unternehmenskrise mir bei jedem Telefonat gesagt: Letztendlich ist nur die eigene Gesundheit, die Beziehungen und keine strafrechlichen Probleme zu haben wichtig.
In diesem Sinne:
... all dies hilft auch dem Immunsystem und beugt somit einer Infektion bzw. einem schweren Verlauf von COVID-19 vor.
Am besten diese Maßnahmen mit dem Partner besprechen bzw. auch z.T. mit der Assistenz organisieren. Die Gesundheit des Chefs ist wichtig für alle.
Max. 7 Aufgaben, besser 3-5 auf die man sich wirklich konzentriert und auch kurzfristig erledigt.
... und dann auch von den Mitarbeitern einfordern.
Dies sind zwar banale Dinge, aber sie sind unabdingbar für eine hohe Effektivität! Wichtig ist hier vor allem auch die Schriftlichkeit und gute Kommunikation mit dem Team. (tägliche 10 Min. "Befehlsausgabe")
VIEL ERFOLG!
Der einzige Newsletter von einem Unternehmer für Unternehmer im Textilservice.
20 Sekunden Händewaschen oder Desinfizieren
Basierend auf WHO Richtlinien
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Was bedeutet Corona bzw. COVID-19 für die Wäscherei?
Ein UPDATE 28.4.2020 basierend auf der aktuellen Situation
Ziel dieses Artikels ist es eine Checkliste für Unternehmer und Führungskräfte im Textilservice im Umgang mit der jetzigen Situation zu bieten. Dies soll nicht fachliche Informationen von Behörden und Verbänden ersetzen. Bisher bin ich mit meinen Einschätzungen +/- relativ gut gelegen.
Ich habe selbst 25 Jahre Führungserfahrung im Textilservice und war für die Versorgung von 80 Krankenhäusern und 250 Pflegeheimen letzt-verantwortlich. Dieser Blog soll einen Beitrag für die Branche darstellen, mit dem Risiko, dass die Information innerhalb von wenigen Tagen sich überholt haben könnte.
Was bedeutet der Coronavirus für die Wäscherei:
Am Ende gibt es einen Link zu einer Checkliste.
Für die, die bereits sehr gut informiert sind und unter Zeitdruck stehen empfehle ich den gesamten Artikel zu überspringen und nur die Checkliste herunterzuladen. Sie ist weitestgehend selbsterklärend.
Wie immer bin ich für Anregungen und eine beherzte Diskussion in den Kommentaren offen. Unterschiedliche Sichtweisen tragen immer zum besseren Verständnis bei.
Es geht darum eine nüchterne Einschätzung der Lager zu entwickeln, die nicht von Angst geprägt ist, aber trotzdem die Dinge beim Namen anspricht und aber auch Chancen sieht.
Bestes Video für das Händewaschen aus meiner Sicht:
(sehr gute erklärt und "grundentspannt")
Mit der folgenden Excel Datei kann man die Entwicklung für sich selbst analysieren:
Ein sehr reales Szenario, das in einigen Ländern auf der Welt passieren wird. In der EU ist die Gefahr gebannt.
In diesem Fall sind große Teile der Bevölkerung (10%) gleichzeitig krank, die Betten in den Krankenhäusern sind voll und Patienten mit geringerer Überlebenschance bekommen keine adäquate ärztliche Versorgung. Die Mortalität steigt deutlich an, da 2,5-5% der Fälle eine intensiv-medizinische Versorgung brauchen würden.
Die Politik versucht mit einer Kontrolle der Infektionsrate (R0 Faktor kleiner/gleich 1) die Lage im Griff zu halten.
Szanario 1a: starke Zurücknahme der Maßnahmen und eigenverantwortliches Abstandhalten ist ausreichend
Umstellung auf das "schwedische Modell" bei dem in erster Linie auf die Verantwortlichkeit des einzelnen vertraut wird.
Dies kann realistisch sein, insbesondere, da mit verbesserten Therapien und Management der Pandemie eine Überlastung des Gesundheitswesens vermieden werden kann.
Szenario 1b: erneute Verschärfung der Maßnahmen notwendig, um eine 2. Welle vorzubeugen
Im Winter besteht ein sehr reales Risiko, dass die Maßnahmen wieder verschärft werden müssen.
Szenario 2: COVID-19 wird zuvor "besiegt" (aktuell nur eine Hoffnung)
Die Pocken, SARS, MERS und viele andere Krankheiten wurden erfolgreich bekämpft. Wir werden auch COVID-19 besiegen, die Frage ist nur wie, wie viele in der Zwischenzeit sterben und wie groß der wirtschaftliche Schaden sein wird.
Dies war der Erfolg bei SARS, MERS und einzelnen Ebola Ausbrüchen. Bei COVID-19 ist allerdings nicht mehr realistisch, da durch zu spätes Handeln der Virus zur Pandemie geworden ist. Der Virus ist nun in der Bevölkerung. Dieser Zug ist abgefahren - nur Neuseeland versucht dies lokal umzusetzen.
Wenn die Mortalität auf eine "normale Grippe" gesenkt werden könnte und diese Therapie auch realistisch bei einer Vielzahl an Patienten umgesetzt werden kann, verliert die Infektion ihren Schrecken. Die Maßnahmen können schneller zurückgenommen um die Wirtschaft nicht nachhaltig zu schaden, die Gesamtbevölkerung wird dann schneller infiziert und es entsteht eine Herdenimmunität. Der Spuk ist vorbei.
Aktuell ist noch keine Therapie absehbar, die die Mortalität so deutlich reduzieren würde.
Es gibt über 70 verschiedene Impfstoffe die weltweit entwickelt werden. Es ist somit wahrscheinlich dass es 2021 einen Impfstoff geben wird.
Bis die gesamte Weltbevölkerung geimpft ist, wird es lange dauern. Auch dann ist unsicher, wie lange die Immunisierung hält und ob der Virus mutiert.
Wir werden daher noch länger mit dem Virus leben müssen.
Wenn man einen Sturm durchdenkt und auf die Gefahren vorbereitet ist, dann ist es leichter damit umzugehen, wenn das Risiko eintritt.
Ich empfehle 4x ein weisses Blatt Papier zu nehmen und alle 4 Möglichkeiten zu analysieren:
WHO Guidline: link
Sehr gute Seite der RAL Gütezeichen: link
DGUV "Umgang mit Wäsche aus Bereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung": link
RKI COVID-19 Informationsseite: link
Pandemieplan des RKI: link - die Wäsche ist desinfizierend zu waschen.
Infektionsprävention in Heimen: link
5.3.3 Betten- und Wäscheaufbereitung
"Da die Bettwäsche in der Regel nicht bewohnerbezogen verwendet wird und eine Mischung der Wäsche während des Aufbereitungsprozesses stattfindet, muss ein desinfizierendes Verfahren gewählt werden (z. B. Kochwäsche oder Waschen bei 60°C und Verwendung eines desinfizierenden Waschmittels). Bewohnereigene Wäsche (z. B. Kleidung) kann in der Regel wie Wäsche im Privathaushalt gewaschen werden. Während eines Ausbruchs von Erkrankungen mit Erregern, die durch Kontakt übertragen werden, sowie bei Personen mit bekannter MRSA-Kolonisation wird empfohlen, Leibwäsche, Handtücher und Waschlappen wie Bettwäsche der betroffenen Bewohner desinfizierend zu waschen. Die Entsorgung der Wäsche erfolgt unmittelbar am Bett in geeignete Wäschesäcke, die bis zur endgültigen Entsorgung an einem dafür vorgesehenen Ort zwischengelagert werden können [4, 49a]. "
Empfehlungen des Robert Koch-Institutes zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2: link
Die Wäsche kann mit den RKI gelisteten Verfahren gewaschen werden.
Für die Schweiz: link (insb. die Aussage mit 3 Stunden ist mit Vorsicht zu geniesen)
Infoblatt von Hohenstein: link
Interessanter Artikel in der RW Textilservice: link
Die Umsetzung der persönlichen Hygiene muss allen Mitarbeitern verbal und schriftlich vermittelt werden (vgl. WHO Richtlinie)
Infoblatt für die Mitarbeiter zum Download: link
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UPDATE August 2022
Dieser Artikel soll eine umfassende Information über UHF RFID Systeme für die Wäscherei bieten. Dies aus der Sicht eines Anwenders, der in den letzten 10 Jahren viel Erfahrungen sammeln konnte, mit zusätzlichen Recherchen in den letzten 4 Jahren.
Tipps für das Lesen des Artikels:
UHF RFID Transponder für die Wäscherei / den Textilservice:
Ich habe versucht möglichst einfach und trotzdem vollständig alles rund um den UHF RFID Transponder für Textilien aufzuarbeiten. But nobody is perfect ... ich bin daher für jede Anregung zur Verbesserung dieses Beitrages dankbar, des weiteren lade ich auch gerne zur Diskussion in den Kommentaren ein.
KLARSTELLUNG: Ich bin Vertriebspartner von HID Global im deutschsprachigen Raum. HIC Global bietet eine komplette Textil-Management-Plattform einschließlich Software-Suite und RFID-UHF-Komponenten. Dieser Artikel ist aber herstellerunabhängig formuliert und ich habe versucht, mich in die Entscheidungsträger im Textilservice hineinzuversetzen - was ich ziemlich gut kann 😉
In den 90er Jahren wurden zuerst LF (low frequency) RFID Transponder hauptsächlich für Bekleidungsautomaten eingesetzt. Diese sind ab dem Jahr 2000 von HF (high frequency) RFID Transpondern abgelöst worden. 2008 begann die Einführung von UHF RFID und die Unternehmensgruppe Wozabal war ein Vorreiter in der Branche.
HF | UHF |
---|---|
7-16 mm Durchmesser | 30-70 mm lang, 10-15 mm breit |
ID fix | ID codierbar, Kennwortschutz |
15-40 cm Reichweite | 4-7 m Reichweite |
Mulitread | Multiread mit 10-facher Geschwindigkeit als HF |
Frequenz: 13,56 MHz | Frequenz: 865–868 MHz (Europa), |
Vorteile: | Vorteile: |
Preis < 0,30 Euro | Preis < 0,32 Euro |
Bekleidungsautomaten, Mietberufskleidung, Feuchtwischbezüge | Flachwäsche, Bekleidung in SMART-Rooms, Mietberufskleidung |
Der UHF RFID Transponder besteht aus
Der Chip mit Primärantenne ist lesbar, hat aber eine sehr geringe Reichweite von wenigen Dezimetern. Erst mit der Sekundärantenne kann eine Reichweite von von bis zu 7 Metern erzielt werden.
Die Funktionalität der Transponder ist genormt und jeder UHF RFID Transponder ist daher kompatibel.
Die Unterschiede zwischen den Herstellern finden sich in
Der Chip selbst wird in den meisten Fällen vom gleichen Hersteller bezogen.
Der in der Wäscherei eingesetzte UHF RFID Transponder ist ein passiver Chip. Im Gegensatz zu aktiven Chips oder semi-aktiven Chips benötigt der Transponder Energie von der Antenne bzw. dem Reader, um einerseits aktiviert zu werden und das veränderte Signal zurückzusenden.
UHF RFID Transponder können Befehle ausführen: (HF Tags haben diese Funktion nicht)
Das einfache Auslesen der ID des Transponders erfolgt innerhalb von Millisekunden praktisch in Echtzeit, sodass ein gesamter Container mit über 200 Teilen innerhalb von 10-15 Sekunden gelesen werden kann.
Das Beschreiben ist deutlich langsamer und kann pro Container 30-120 Sekunden dauern. (was immer noch relativ schnell im Vergleich zum manuellen Anlegen von Teilen ist).
Die Funktionsweise der UHF RFID Systeme wurde von GS1 im Jahr 2004 standardisiert und als EPC UHF Gen 2 im Standard ISO/IEC 18000-6C veröffentlicht.
Um UHF RFID Technologie erfolgreich umzusetzen ist ein fundiertes Verständnis der Limitierungen wichtig. Richtig angewandt, kann man diese Technologie sehr gut und sehr stabil umsetzen. Allerdings, wo viel Licht, da auch viel Schatten.
Die wesentlichen Herausforderungen sind:
Im Folgenden möchte ich detailliert auf die Ursachen eingehen.
Die Reichweite ist am größten, wenn die größtmögliche Fläche des Transponders der Antenne zugewandt ist.
Wenn er schräg oder von der Seite gelesen wird, reduziert sich die Reichweite deutlich. (s. Diagramm)
Daher:
Die Wellenlänge bei UHF RFID beträgt rund 30-35 cm.
Alle 30 cm besteht daher das Risiko, dass der Transponder nicht aktiviert wird, da er sich am Nullpunkt der Welle befindet.
Der Reader kann durch ändern der Frequenz diesem Blinden Fleck vorbeugen. Dies bedingt aber eine längere Lesezeit.
Daher:
Jeder Transponder hat eine Antenne und wird gleichzeitig von dem Reader aktiviert. Damit können sich die Transponder gegenseitig stören.
Daher:
Metall, eine Wand, eine Decke oder auch ein Mensch können das Signal ablenken und es werden plötzlich unabsichtlich Teile gelesen, die in der Nähe sind.
Dieses Problem tritt insbesondere dann auf, wenn der Reader ständig mit maximaler Leistung arbeitet.
Daher:
Die meisten UHF RFID Transponder "überleben" das Mangeln bei rund 200°C, das Patchen bei 220°C und das Sterilisieren mit 134°C.
Allerdings kann die Hitze die Transponder kurzfristig völlig oder zum Teil deaktivieren.
Dass ein Einlesen trotzdem möglich ist, hat HID bereits bewiesen, indem nach der Mangel und vor der Faltmaschine ein Lesepunkt installiert wurde.
Daher:
Im Gegensatz zu LF und HF kann UHF RFID nicht durch Wasser gelesen werden. Entwässerte Wäsche mit Restfeuchte und normal verschmutzte Wäsche ist aber sehr gut lesbar.
Es gibt Unterschiede zwischen verschiedenen Transpondern bzgl. der Lesbarkeit bei Nässe.
Daher:
Metall schirmt ab bzw. stört die Antenne des Transponders.
Daher:
Durch gutes Design der Arbeitsplätze bzw. Lesepunkte und der Anwendung von moderner Hardware können Leseraten von deutlich über 99% erreicht werden.
Über den gesamten Aufbereitungsprozess wurden bereits 99,95% aller Transponder gelesen und per externen Gutachten dokumentiert.
Es ist wichtig, von Anfang an die richtige Qualität von Transpondern zu kaufen, da man ansonsten ein gröberes Problem in der Umsetzung hat. Der Austausch von Transpondern kostet ein vielfaches und muss sich innerhalb einer kürzeren Restnutzungsdauer des Textils amortisieren.
Bei der Kaufentscheidung sind zu beachten:
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Es gibt signifikante Unterschiede zwischen einzelnen Herstellern in der tatsächlichen Lebensdauer - bedingt durch das Design des Gehäuses und der Qualität der Sekundärantenne.
Wichtig ist es, sowohl die Funktion des Chips als auch die der Antenne am Ende des Lebenszyklus zu testen. Es soll dabei der gesamte Aufbereitungsprozess durchlaufen werden.
Das Resultat kann somit sein:
Da die Aufbereitungsprozesse unterschiedlich sind und bis dato noch kein standardisierter externer Testverfahren entwickelt wurde (analog zum Gütezeichen), ist es empfehlenswert, die Tests im eigenen Betrieb selbst durchzuführen.
In weiterer Folge ist es sinnvoll, Standards für die Anforderungen an UHF RFID Transponder in der Branche festzulegen und den Herstellern diese Prüfungskriterien vorzuschreiben.
Transponder unterscheiden sich bei
Es ist daher wichtig, die Transponder für den eigenen Prozess zu qualifizieren, damit die Anforderungen aller Arbeitsplätze und Anwendungen erfüllt sind.
Bei der Prozesseignung ist für jeden Lesepunkt zu testen, ob
ACHTUNG: manche Installationen sind extrem auf einen Transponder eines bestimmten Herstellers optimiert. Die Wäscherei begibt sich in diesem Fall in eine Abhängigkeit von einem Lieferanten. Eine gute UHF RFID Installation zeichnet sich dadurch aus, dass sie robust ist für etwaige Abweichungen bei einzelnen Leistungskriterien von Transpondern.
Die Sekundärantenne des Transponders kann zu erheblichen Störbildern bei MRT Scans führen. Dies betrifft in erster Linie Patientenhemden, Pyjama und Tücher, die bei der Untersuchung verwendet werden. Da die Patienten meist nicht umgezogen werden sollen und zum Teil auch Textilien von den Stationen im MRT verwendet werden, betrifft dies somit die Ausstattung des gesamten Krankenhauses.
Es gibt Transponder, die MRT-kompatibel sind und keine nennenswerten Störbilder verursachen. Diese sind im Falle der Belieferung von Krankenhäusern vorzuziehen.
Die Herstellung und Konfektionierung der Transponder erfolgt entweder manuell oder voll automatisiert. Dementsprechend kann es auch zu Abweichungen im Herstellungsprozess kommen.
Wichtig ist daher eine gleichbleibende Qualität und ein gutes Qualitätsmanagement des Herstellers.
Möglichkeiten, dies zu beurteilen, sind:
Die Administration der Transponder mit den verschiedenen Lieferanten kann sehr aufwändig sein. Es gibt Hersteller, die die Transponder direkt zu den Textilherstellern senden und somit helfen, die gesamte Lieferkette zu vereinfachen.
In diesem Fall schickt aber noch immer jedes Textilservice-Unternehmen selbst oder via Hersteller die Transponder zu den Konfektionären.
Es ist zu hoffen, dass - wenn die Qualität der Transponder genormt ist - die Textilproduzenten selbst die Transponder einkaufen und das Textil inkl. Transponder verkaufen. Dies würde eine wesentliche Vereinfachung für alle Beteiligten darstellen.
Der Markt ist derzeit sehr in Bewegung. Viele Großunternehmen im Bereich des Textilservice und aber auch Hotelketten treffen Entscheidungen für die UHF RFID Technologie.
Es kommt daher vor, das Hersteller immer wieder an die Kapazitätsgrenzen stoßen.
Wichtig sind daher Rahmenvereinbarungen mit entsprechenden Pflichten für die Absicherung der Verfügbarkeit und ggf. die Listung eines zweiten Lieferanten.
Glücklicherweise reduziert sich der Einkaufspreis für Transponder von Jahr zu Jahr. Bei der Verhandlung von Rahmenvereinbarungen ist daher abzuwägen zwischen einem günstigeren Preis durch ein höheres Volumen und der Chance von günstigeren Preisen in 1-2 Jahren.
UHF Transponder werden in vielen Bereichen wie dem Einzelhandel, in der Automotobilindustrie etc. in großer Anzahl eingesetzt. Testungen für die Wäsche von,Halbleitern sind allerdings noch nicht standardisiert.
Es gibt hier einige erste Konzepte und es wäre sinnvoll, wenn der Industrieverband die Entwicklung eines Standards moderiert. Ein Testinstitut, das bereits Tests durchgeführt hat, ist das EECC (European EPC Competence Center).
Allerdings wird es in jedem Fall notwendig sein, die Transponder für die eigenen Anforderungen zu qualifizieren.
Ich habe detaillierte Checklisten und Empfehlungen für das Testen von UHF Transpondern erstellt. Sie können dies wie folgt herunterladen ...
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Die Arbeitsgruppe Digitalisierung des DTV arbeitet aktuell Empfehlungen für folgende Themen aus:
Erste Ergebnisse sind präsentiert. Allerdings hat sich der Abschluss der Arbeitsgruppe durch die Pandemie verzögert.
Die Arten der Anbringung sind:
Wichtige Punkte, die zu beachten sind:
Dies ist ein durchwegs sensibles Thema und es ist zu empfehlen, dies proaktiv anzugehen. 2003 hat Metro - ohne die Kunden zu informieren - UHF RFID Transponder in den Kundenkarten angebracht und 2008 bekam die Deutsche Bahn den "Big Brother Award", weil sie ebenfalls die BahnCard ohne Information mit einem UHF RFID Chip versah.
Die Angst begründet sich darin, dass der Transponder vom Dienstgeber oder diversen Schnüfflern ohne Wissen eingelesen werden kann und daraus u.a. Bewegungsdaten abgeleitet werden könnten. Insofern hat ein HF Transponder einen Vorteil, da die geringere Lesereichweite eine versteckte Überwachung erschwert.
Bei den RFID Wäsche-Chips ist dies aber nicht problematisch, da vor Ort ohne Datenbankanbindung kein Bezug zwischen dem Träger der Bekleidung und dem Transponder hergestellt werden kann. Es handelt sich somit um keine personenbezogenen Daten.
Ungeachtet dessen ist es empfehlenswert, insbesondere beim Einsatz bei Dienstbekleidung oder Heimbewohnerwäsche, offen mit dieser Thematik umzugehen und die Kunden über den Einsatz von RFID zu informieren, die Datenschutzerklärung und das Verarbeitungsverzeichnis für die DGSVO zu aktualisieren und den Kunden zu ermutigen, seine Mitarbeiter ebenfalls zu informieren.
Auflistung bereits umgesetzter Anwendungen:
Wäscheeingang unreine Seite
Installation von mehren Antennen, die zusammen über 99% der rückgelieferten Teile erfassen und daraus die Bestellung generieren.
WICHTIG: UHF RFID ist kein Ersatz für eine gute Betriebsoganisation und die Einhaltung des Waschplanes ist umso wichtiger.
Chargendoku für PSA, Medizinprodukte
Einlesen aller Teile einer Charge, damit die Chargendokumentation mit jedem Teil verheiratet werden kann.
Einlesen am Finisher
Verheiratung der Einzelteile bei der Aufgabe, am Kontrollplatz oder an einer Vereinzelung analog zu HF Einlesepunkten.
Einlesen an der Frotteelegemaschine
Lesen jedes einzelnen Teiles bei der Eingabe an der Legemaschine. Teile ohne Transponder werden ausgeschieden, ebenso Teile, die laut IT ausgeschieden werden sollen. (Reklamationsteile, End-of-life)
Die Umsetzung muss pro Maschinen-Typ geprüft werden, kann aber meist ohne Eingriff in die Legemaschine erfolgen. Eine Schnittstelle ist nicht immer notwendig, aber vorteilhaft.
Einlesen an der Mangel
Lesen jedes einzelnen Teiles entweder bei der Aufgabe oder vor der Faltmaschine. Teile ohne Transponder werden ausgeschieden, ebenso Teile, die laut IT ausgeschieden werden sollen. (Reklamationsteile, End-of-life)
Die Umsetzung muss pro Typ geprüft werden, kann aber meist mit potentialfreien Kontakten zu den vorhanden Ausscheidetasten umgesetzt werden.
Dies wurde bereits mehrmals erfolgreich umgesetzt, wiewohl die Hitze nach der Mangel eine Herausforderung darstellt.
Automatische Sortierung
Mit UHF RFID gemerkte Teile können insbesondere, wenn diese mit der Artikelnummer (SGTIN) codiert sind, in Echtzeit sortiert werden. Bereits erfolgreich umgesetzt.
Wichtig ist allerdings, dass der Prozess auch ohne UHF RFID funktioniert, da die Anlage ansonsten mit nicht gechippten Teilen nicht arbeiten kann. (eigene Erfahrung!)
Packetbildung
voll automatisch oder manuell
Die Teile eines Stapels werden geprüft, ob sich darin die richtige Anzahl und die richtigen Artikel befinden, anschließend werden sie verheiratet.
Zu diesem Zeitpunkt kann auch sofort die Kommissionierung in den Container des Kunden stattfinden.
Kabine Expedit
In einer Kabine können innerhalb von 15 Sekunden 98-99% der Transponder eines Containers eingelesen werden.
Vorteile: optimierte Sendeleistung und keine Fehllesungen.
Um 100% zu erreichen ist ein mehrstufiger Prozess notwendig.
Gateway
Die Container werden durch einen "Torbogen" mit UHF RFID Antennen geschoben. Dies ist sehr schnell und kann relativ gute Leseraten liefern.
Die Herausforderungen sind Fehllesungen zwischen unterschiedlichen Containern und nicht reproduzierbare Verhältnisse im Fall, dass die Container manuell geschoben werden.
Aufbereitung Medizinprodukte, Sterilisation
Der Transponder ist sterilisierbar. Beim Packen werden die Einzelteile in der IT zu einem Packet verheiratet. Die Zuordnung zum Gitterwagen für den Sterilisator erfolgt vor der Sterilisation.
Betriebsdaten-erfassung, Prozess-visualisierung
Praktisch als "Abfallprodukt" kann eine Betriebsdatenerfassung und Visualisierung unabhängig vom Maschinenhersteller umgesetzt werden.
Wareneingangs-kontrolle / Beschaffungs-prozess
Die Wareneingangskontrolle kann am besten über eine Kabine automatisiert erfolgen. Im Zuge dessen können die Artikel codiert oder recodiert werden.
Der Arbeitskreis "Digitalisierung" erarbeitet eine Prozessbeschreibung von der Bestellung über die Auftragsbestätigung, den Lieferschein, der Rechnung bis hin zum Wareneingang aus.
Die Daten werden im gesamten Prozess elektronisch ausgetauscht. Dies erspart viel Arbeitsaufwand und eliminiert Fehler.
Anmerkung: dies ist technisch möglich, aber noch "Zukunftsmusik", da die GTIN noch nicht umgesetzt wurde.
Inventur im Betrieb für Textil und sonstiges Inventar
Inventur der Bestände, des Neuwaren und Gebrauchtwarenlagers im Betrieb sowie jeglichen sonstigen Inventars.
Die Inventur mit der Handantenne ist relativ schnell (ca. 5 Minuten pro Bereich) und hat eine relativ hohe Leserate (95-98%). Sie ist allerdings abhängig vom Anwender und daher schwer zu standardisieren.
Diebstahlssicherung
Sicherung von Ausgängen im Betrieb bzw. beim Kunden
Containerverfolgung
Mit einem Transponder versehende Container können mit den gleichen Antennen eingelesen werden. Ggf. kann man auch einen 2. aktiven Transponder andenken, damit ein LKW ohne viel Aufwand als gesamtes immer ausgelesen werden kann.
UHF RFID Transponder für die Bewohnerwäsche sind noch im Stadium der Konzeption. Es gibt bereits einige Wäschereien und Pflegeheimgruppen, die UHF bei Bewohnerwäsche einsetzen. Die Herausforderung ist, die Amortisation des Transponders auf die kurze Einsatzzeit des Teiles und die Merkung von kleinen Teilen (z.B. Socken, Unterwäsche).
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Inventur beim Kunden
In 2-10 Minuten pro Wäschezimmer kann eine ausreichend genaue Inventur mit der Handantenne durchgeführt werden.
Dies kann die Basis für Bestellungen und/oder Schwundverrechnungen sein.
Bekleidungsausgabe mit "SMART-Rooms"
Der Mitarbeiter des Kunden erlangt Zutritt mit seiner Chipkarte, entnimmt die benötigte Bekleidung aus dem Regal. Dem Mitarbeiter wird beim Verlassen die entnommene Bekleidung zugeschrieben. Nach dem Abwurf der gebrauchten Bekleidung bekommt der Mitarbeiter einen neuen Kredit.
Management der Inhouselogistik
In großen Hotels oder Krankenhäusern kann die Wäschezentrale mit UHF RFID gesteuert werden.
Diebstahlssicherung
Sicherung von Ausgängen im Hotel oder Krankenhaus.
Die Kosten von UHF RFID unterteilen sich in die Anschaffungskosten der Hard- und Software, die Projektkosten und die laufenden Kosten, die vor allem aus den Transpondern und Softwarelizenzen bestehen.
Da die UHF RFID Hardware deutlich günstiger ist als die HF RFID Hardware, sind die Anschaffungskosten mit ca. € 10.000 für eine kleine Installation und € 100.000 für eine Wäscherei mit 20-30 to Tagesleistung (ohne Prozessautomatisierung) sehr überschaubar und rechnen sich sofort durch die Reduktion von Wäschekapital.
Ein RFID Projekt beinhaltet folgende Phasen:
Die Kosten für das Projekt sind extrem unterschiedlich und können - aus eigener Erfahrung - von sehr geringen Aufwänden (€ 10.000 bis € 20.000) bis zu sechsstelligen Beträgen pro Betrieb reichen.
Was sind hier die Kostentreiber?
Um Kosten zu sparen ist daher die Empfehlung:
Die tatsächlichen Kosten müssen immer im Verhältnis zum Umsatz der jeweiligen Dienstleistung betrachtet werden:
Dies ist natürlich eine Überschlagsrechnung und kann sich in jedem Betrieb unterschiedlich darstellen. Man sieht aber auch, dass RFID UHF für Bekleidung und insbesondere auch für PSA sehr interessant ist und viele Vorteile mit relativ geringem Aufwand umgesetzt werden können.
Wie rechnet sich die Investition?
Die Kalulation ist pro Projekt im Detail zu analysieren und kann nicht pauschaliert werden.
Auch hier ist ein Unterschied zwischen kundenbezogenen Prozessen und Poolprozessen gegeben. Poolprozesse haben zwar deutlich höhere Projektkosten, profitieren aber ungemein mehr von der Umsetzung als kundenbezogene Prozesse.
Letztendlich ist es auch teuer, wenn man der Letzte ist. Man stelle sich vor, es gäbe noch eine Versicherung, die die Schadensfälle bei der Prämie nicht berücksichtigt. Diese Versicherung kann keine so wettbewerbsfähigen Preise anbieten und schnell werden sich dort alle Kunden mit einem schlechten Schadensverlauf einfinden. Den letzten fressen somit die Hunde ...
Spezifische Antworten für Ihre Situation in 30 Sekunden
Diese Technologie ermöglicht somit viele Innovationen in der Branche. Man kann daher nach der kundeneigenen Wäscherei, der Lohnwäsche und der Mietwäsche zurecht von Textilservice 4.0 sprechen.
Mit UHF RFID als Basis können Geschäftsprozesse neu gestaltet werden:
Die Reader werden in Zukunft immer mehr zu SMART Readern, die mit ihrem eigenen Prozessor ausgestattet sind. UHF RFID ist somit ein Teil der Umsetzung von "Internet-of-things" oder IoT.
Die Zukunft hat bereits begonnen ...
UHF RFID ist ein wesentlicher Fortschritt zu HF und wird langfristig auch bestehende HF Anwendungen ablösen.
UHF RFID ist mit großer Sicherheit eine Schlüsseltechnologie der Zukunft.
Bei der Umsetzung ist einschlägiges Know-how notwendig, um die Möglichkeiten optimal zu nutzen und teure Fehler zu vermeiden.
In wesentlichen Bereichen ist noch keine ausreichende Standardisierung der Technologie im Textilservice umgesetzt. Dies ist eine wichtige Aufgabe der Branchenverbände.
Den wirklichen Nutzen bringt diese Technologie dann, wenn man auch das Geschäftsmodell neu denkt.
Einfach ein kostenloses Beratungsgespräch buchen und Zeit und Kosten sparen.
Die Wozabal Unternehmensgruppe war international ein Vorreiter in der Umsetzung von RFID Technologie.
Wir haben viele Lernerfahrungen – sprich Fehler – selbst gemacht. Diese Lernerfahrungen habe ich in einem separatem Blog beschrieben.
Ich schreibe diesen Blog als vormaliger Unternehmer im Wäscherei Branche und als Unternehmensberater und nicht in meiner Funktion als Vertretung für Invengo. Die Aussagen sind daher herstellerunabhängig und sollen zur besseren Anwendung der Technologie in der Branche beitragen.
Arten den Blog zu konsumieren:
Aktuelle Beobachtungen aus über 50 Betriebsbesuchen
In diesem Jahr habe ich über 50 Wäschereien im deutschsprachigen Raum und Europa besucht. Fast alle Unternehmer und Betriebsleiter sehen UHF RFID in der Wäscherei als zukunftsweisend. Die Umsetzung ist allerdings in vielen Fällen noch unzureichend.
Die Pädagogin Maria Montessori hat den Satz geprägt „Der Fehler mein Freund“. Jeder Fehler, den man selbst oder jemand anders gemacht hat ist eine Möglichkeit sich zu verbessern.
Also warum nicht von den Fehlern, die ich in meinem Wäscherei Unternehmen gemacht habe und den Fehlern anderer lernen?
In diesem Sinne möchte ich in diesem Blog die Fehler, die ich 2019 bei meinen Betriebsbesuchen gesehen habe aufzeigen und in einem separaten Blog meine eigenen Fehler mit RFID UHF Technologie.
... und wenn jemand anderer Meinung ist bitte ich um den Start einer Diskussion im Kommentarbereich dieses Blogs.
Nun zu den 9 Beobachtungen plus einem Bonus:
... insbesondere auf der reinen Seite.
Im Lean-Management ist mangelhafte Arbeitsplatzgestaltung eine der 7 Verschwendungsarten.
Dies ist in der Wäscherei von großer Bedeutung, da die Arbeitsschritte hunderte und oft tausende male pro Tag manchmal sogar pro Stunde durchgeführt werden. 1-5 Sekunden zusätzliche Arbeit pro Arbeitsschritt summieren sich dann schnell zu erheblichen Mehrkosten.
Ich habe sehr wenige Installationen gesehen, die wirklich ergonomisch sind und die Arbeit der Mitarbeiter insbesondere im Expedit erleichtern und nicht verkomplizieren.
Beispiele für mangelhafte Ausführungen sind:
Oft können die Verantwortlichen nicht sofort sagen, wie hoch die aktuelle Lesequalität ist. Weiters wird oft die Lesequalität nicht ständig überwacht.
Gerade Lesestationen, die nicht an einem Arbeitsplatz sind (z.B. im Wäscheeingang) sind gefährdet mehrere Stunden nicht zu lesen, wenn z.B. die Reinigung das Kabel ausgesteckt hat.
Dies mag etwas banal klingen, aber wenn die Zuverlässigkeit des Systems nicht gewährleistet ist, dann ist die gesamte Umsetzung gefährdet!
RFID UHF Gen2 ist ein weltweiter Standard. Grundsätzlich sollten daher die Antennen jeden Transponder lesen und beschreiben können.
Die Lesbarkeit einzelner Transponder kann allerdings etwas abweichen.
Ich habe Installationen gesehen, die extrem auf einen speziellen Transponder optimiert sind. Man legt sich dann auf einen Transponderhersteller fest.
Wenn eine Installation so stark auf einen Typ optimiert ist, kann eine etwas abweichende Anbringung der Transponder oder eine neue Generation Probleme verursachen.
Die wenigsten Betriebe nutzen RFID UHF für eine deutliche Verbesserung der Lieferscheinqualität.
Oft werden mangelhafte Gateways mit deutlich unter 100% Lesequalität eingesetzt.
Damit wird die Chance verpasst erstmalig seit 500 Jahren korrekte Lieferscheine auszuliefern. Ein Meilenstein, den sich die Kunde auch erwartet.
Deutlich weniger als die Hälfte der Betriebe, die bereits UHF einsetzen, verwenden dies auch für die Bestellung. Dies ist aber ein enormes Potential.
Die Kunde ist unser größter Lieferant, wenn nun dieser Lieferant eine andere Menge bestellt als er liefert, dann muss der Betrieb enorm viel Wäsche bevorraten um halbwegs lieferfähig zu sein.
Aus der Distanz betrachtet ist unser Bestellsystem bei Mietwäsche eine "Mission impossible". Es ist praktisch unmöglich immer bei allen Artikeln lieferfähig zu sein. Dies führt dann zu noch höherer Lagerhaltung beim Kunden und das Problem schaukelt sich auf.
Zweck der UHF RFID Technologie ist es, dass man pünktlich mit nahezu 100% Vollständigkeit liefert.
Hier gibt es sehr irreführende Aussagen in der Branche. Fakt ist, dass ALLE UHF Transponder beschreibbar sind! (man braucht nur das Passwort vom Lieferanten).
Unter Codierung (eng. "encoding"; beschreiben) versteht man die permanente Beschreibung des Transponders mit der Artikelnummer (SGTIN) des Textilservice Unternehmens. Diese Nummer besteht aus einer weltweit eindeutigen Nummer für das Textilservice Unternehmen, der Artikelnummer (=GTIN, vormals EAN) und der Serialnummer (="S" von SGTIN) des einzelnen Teiles.
Problemstellungen mit nicht codierten Transpondern:
Genau um dieses Thema in der Branche zu lösen findet aktuell (Stand November 2019) ein Arbeitskreis Digitalisierung bei der DTV statt. Mit einer großen Wahrscheinlichkeit wird die Codierung des Transponders mit einer SGTIN empfohlen.
Viele Softwareinstallationen verfügen zwar über RFID UHF Module sind aber oft von der schieren Menge an Daten überfordert, ermöglichen nicht die Transparenz die möglich ist und haben durch einen Rucksack an 75.000 bisherigen Prozessabläufen eine intuitive Bedienung für den Anwender.
Ich hatte einmal den Luxus einen Tesla zu fahren. Der Unterschied zwischen Tesla als Elektroauto und anderen Modellen ist, dass Tesla von Grund auf für diesen Zweck konzipiert wurde und nicht den Balast des Designs von Verbrennungsmotoren mitschleppte. Ich öffnete vor ein paar Jahren die Motorhaube des Renault Zoe und man sieht, dass hauptsächlich nur die Art des Motors ausgetauscht wurde.
Das gleiche passiert bei der Wäschereisoftware. Die Prozesse können mit UHF Technologie. Einerseits können die Prozesse mit RFID deutlich vereinfacht werden und andererseits gibt es wichtige zusätzliche Anforderungen, die oft nicht erfüllt werden.
Mängel in einigen bestehender Software-Applikationen sind u.a.:
RFID UHF einfach im gleichen Ablauf mit Antennen im Wäscheeingang und im Expedit einzusetzen bewirkt, dass nur ein kleiner Teil des Potentials genutzt wird.
Fakt ist, dass zumindest in bei Mietwäschern, die im Pool arbeiten enorm viel Wäschekapital den Betrieb anfüllt.
Hohe Lagerbestände verursachen auch wesentliche Folgekosten:
Mit UHF Technologie kann der Bestand in der Produktion deutlich gesenkt und trotzdem die Lieferfähigkeit erhöht werden.
Im Gegensatz zur Mietberufskleidung wird von den meisten Wäschereien der Schwund an Textilien nicht oder nicht vollständig verrechnet. Viele Kunden erachten dies jetzt auch als ersessenes Recht.
Mängel bei der Einführung von RFID UHF Technologie bergen das Risiko, dass Kunden verunsichert werden.
Das Potential für die Schwundverrechung beträgt zwischen 1-5% des Umsatzes und ist daher ein wesentlicher Faktor!
Die Erfahrung zeigt, dass bei einer professionellen Einführung der Großteil der Kunden dafür Verständnis hat. Aber natürlich ist die Umsetzung beim Kunden auch eine mittelfristige Maßnahme.
Nur sehr wenige Wäschereien setzen RFID UHF als Basis für ein neues Geschäftsmodell ein.
Neben der bereits erwähnten Verbesserungen (Kunde braucht nicht zu bestellen, korrekte Lieferscheine, mehr Transparenz, Schwundverrechnung) gibt es neue Möglichkeiten im Marketing.
Bei der Mietberufskleidung werden hunderte und tausende verschiedene Artikel und Artikelgrößen verwaltet und ohne wesentliche Probleme als Dienstleistung angeboten.
UHF RFID bietet neue Möglichkeiten in der Verrechnung, Vertragsgestaltung und Zusammensetzung des Artikelstammes. Der Unterschied ist mindestens so groß wie zwischen Lohnwäsche und Mietwäsche.
Es ist ähnlich wie bei den Fluglinien, die vor 20 Jahren noch starre Preise hatten. Jetzt ist die flexible Preisgestaltung und der Verkauf von Zusatznutzen bereits Standard bei den Airlines. Wenn eine Fluglinie aber keine scheinbar günstigen Preise anbieten könnte, dann wäre sie heute nicht mehr im Geschäft.
Wenn man dies nicht durchdenkt, dann kann es sein, dass man eines Tages sehr alt gegenüber einem Mitbewerber dasteht, der die Technologie nutzt um eine moderne Dienstleistung anzubieten.
Die Gefahr ist in der Wäschereibranche noch größer als in anderen Industrien, da die Umstellungsphase bei einem Poolprozess mehrere Jahre dauern kann. Wenn man vom Mitbewerb auf dem linken Fuß erwischt wird, kann es zu spät sein.
Erfolg im Textilservice!
Umsetzungsfehler können viel Geld kosten!
LeanLaundry bietet Beratung und Projektmanagement herstellerunabhängig Projektmanagement für die Einführung von UHF RFID Technologie als Geschäftsmodell an.
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