6 Erfolgsfaktoren in der Kries - Was ist wichtig im COVID 19 Krisenmangement für die Wäscherei?
Corona Virus, Management

6 K.-o.-Kriterien im COVID-19 Krisenmanagement in der Wäscherei

Der erste Schock ist vorbei und immer mehr Geschäfte dürfen geöffnet werden. Der Textilservice ist trotzdem noch besonders stark von der Corona Krise betroffen.

Es gibt laut Fredmund Malik (Managementzentrum Sankt Gallen) sechs Schlüsselgrößen für ein Unternehmen. In diesem Artikel möchte ich diese Schlüsselgrößen kurz vorstellen und dann die konkrete Anwendung in der COVID 19 Krise speziell für Wäschereien beschreiben. 

Am Ende des Artikels gibt es auch Word Dokument zum herunterladen in dem man diese KO Kriterien für das eigene Unternehmen beurteilen kann.

Die 6 Schlüsselgrößen des Unternehmenserfolgs sind:

  1. Marktstellung
  2. Innovationsleistung
  3. Produktivität
  4. Attraktivität
  5. Gewinn
  6. Liquidität

Hier das Video zum Thema:

Erfolgskriterium oder K.O. Kriterium im Krisenmanagement?

Normalerweise würde man sich hier mit Erfolgskriterien beschäftigen. Jetzt in der Krise geht es aber in erster Linie um das Überleben des Unternehmens oder wie man mit einem blauen Auge aus der COVID-19 Krise herauskommt.

Es ist wie beim Jonglieren, es darf einem kein Ball auf den Boden fallen. Wenn ein Ball fällt, dann sehen es alle und die Aufführung ist gescheitert. Das gleiche betrifft diese Schlüsselgrößen.

Es ist daher auch wichtig, dass man sich beim Krisenmanagement auf den Engpass konzentriert. Die Schlüsselgröße, die aktuell "ROT" ist, ist auch der Engpass für die Organisation.

Die 6 K.O. Kriterien für Wäschereien

1.) Marktstellung

Die Marktstellung - insbesondere im lokalen Markt - aber auch National auf die jeweilige Kundengruppe bezogen ist für den Unternehmenserfolg wesentlich, da größere Betriebe produktiver sind, ausgelastete Touren günstiger und der Verkauf auch von der Marktstellung profitiert. Der Erste und Zweite im Markt haben immer einen deutlichen Vorteil.

Überleben ist jetzt die Devise

Mittelständische Unternehmen können sich auch oft sehr gut in einer Nische behaupten und in dieser Nische einen sehr hohen Marktanteil aufbauen.

In der Krise ist es natürlich sehr schwierig neue Kunden zu gewinnen. Die potentiellen Kunden haben andere Themen als einen Wäschelieferanten zu wechseln und Neuprojekte liegen auf Eis.

Die, die diese Krise gut oder zumindest nur mit einem blauen Auge überstehen, werden aber allein dadurch ihre Marktposition ausbauen können, da einige es nicht schaffen werden.

Kundenzufriedenheit jetzt maximal wichtig!

Wichtig ist aber vor allem auch die Kundenzufriedenheit! Unzufriedene Kunden werden jetzt wahrscheinlich nicht kündigen, aber sie werden es sich merken und danach einen anderen Partner suchen. 

Wenn Man jetzt aber eine "extra Meile geht", sehr gut kommuniziert, gut liefert, zuhört und ein verlässlicher Partner ist, dann hat man bei den Kunden einen Stein im Brett.

Es macht daher auch Sinn die Kundenzufriedenheit grade jetzt zu messen und die Kennzahlen für die Lieferfähigkeit im Auge zu haben.

Bereitschaft zeigen

Aggressiv zu verkaufen ist jetzt sicherlich fehl am Platz. (ist auch sonst nicht der beste Weg)

Man kann aber mit Postings auf Social Media, auf der eigenen Website und mit Presseaussendungen zeigen, dass es einen gibt, alle Mitarbeiter für die Kunden arbeiten und man auch bereit ist seinen Kapazitäten zur Verfügung zustellen.

Den Markt verstehen

Die Bedingungen ändern sich für die Kunden auch von Woche zu Woche und ein gutes Verständnis und hinhören ist nun wichtig. Dann kann man auch mit eignen Produkten und Dienstleistungen den Kunden helfen den Betrieb wieder zu starten bzw. Hygienemaßnahmen umzusetzen.

Geduldig auf Chancen warten

Die Chancen werden kommen. Man muss nur seine Augen und Ohren offen halten. Geduld ist aber wichtig, da man ansonsten desperat wirkt und dies ist nicht gut für eine Vertrauensbasis.

2.) Innovationsleistung

Wenn man nicht die Technologien umsetzt, die der Markt verlangt, dann hat man am Ende das Schicksal von Nokia. Genauso wie die Lohnwäsche von der Mietwäsche abgelöst wurde, so wird in den nächsten 5 Jahren das aktuelle Poolsystem der Mietwäsche abgelöst werden.

Die Krise kann hier zusätzlich für Bewegung sorgen. Aufgrund der aktuellen Anfragen vor allem von Großunternehmen kann man erkennen, dass sich viele für die Zeit nach der Krise neu aufstellen wollen.

Natürlich ist jetzt aber nicht die Zeit für große Investitionen. Selbst wenn man das Geld auf der Kante hätte, sollte man die Liquidität erst am Ende der Krise nutzen um noch günstiger einzukaufen.

In diesem Sinne ist Innovation jetzt nicht die höchste Priorität. Folgende Themen machen aber auf jeden Fall Sinn:

"A-Projekt"

Wenn man nach dem Aufwands-/ Wirkungsdiagramm die A-Projekte als Projekte mit "geringem Auwand" und "hohem Nutzen" definiert, dann machen diese Projekte jetzt in jedem Fall Sinn.

Aufwands- Wirkungsdiagramm

Aufwands- Wirkungsdiagramm

Entrümpeln um Freiraum zu schaffen

Jetzt ist es auch eine gute Zeit das Unternehmen zu verschlanken. Damit schafft man auch Platz für zukünftige Innovationen.

Hier ein Video zum Thema:

Neue Geschäftsmodelle umsetzen

Neues muss nicht zwingend teuer sein. Oft geht es mehr um eine Bewegung im Kopf als um große Investitionen.

Es gibt nun ein spannendes Angebot von Invengo, wie man mit (fast) keinen Investitionskosten den Wäschebestand nachchippen kann und somit neue Abrechnungs- und Logistikmodelle auch jetzt in der Krise umsetzen kann.

Einfach einen kostenlosen Beratungstermin buchen: Terminvereinbarung

Hier ein Video zum Thema:

3.) Operative Exzellenz

Die Produktivität ist nun wichtiger den je. Leider ist es oft schwierig die Produktivität bei einer reduzierten Auslastung aufrecht zu erhalten.

Stündliches Monitoring

Somit ist ein stündliches und tägliches Monitoring der Kennzahlen wichtiger den je. Man kann dies auch ganz einfach handschriftlich oder mit Excel umsetzen.

Dies ist besonderes am Engpass wichtig um den Durchsatz zu messen.

Zeit für Prozessverbesserungen nutzen

Prozessverbesserungen müsse nicht viel kosten. Ideen für einfache Maßnahmen habe ich in folgendem Blog zusammengefasst: 10 konkrete Möglichkeiten in der Krise

Hygiene: nicht nachlassen!

Vielerorts ist "Luft heraußen". Man freut sich über die neue Freiheit und hat das Gefühl, dass alles vorüber ist. Bei vielen Kunden und auch Mitarbeitern ist dies nicht der Fall - insbesondere, wenn es um vulnerable Personen geht.

Es ist daher sehr wichtig, dass man als Unternehmer und Führungskraft die Hygienemassnahmen weiterhin einfordert.

Nicht zu letzt ist dies einerseits ein Risiko als Negativbeispiel in der Zeitung zu stehen oder auch eine Chance ein Partner in der Hygiene für Kunden zu sein.

4.) Attraktivität (Mitarbeiter)

Kurioserweise ist gerade jetzt der Krankenstand niedrig und die Mitarbeiter nicht auf Urlaub. Somit hat sich die Befürchtung, dass es Probleme mit dem Personal geben wird, in vielen Fällen nicht bewahrheitet.

Trotzdem sind die Mitarbeiter jetzt sehr wichtig! Sie müssen verstehen welche Herausforderungen das Unternehmen hat und gleichzeitig sollen sie nicht übermässig besorgt sein.

Viele Mitarbeiter fürchten sich auch vor Ansteckung von sich selbst oder dass sie COVID-19 in die Familie einschleppen.

Zu guter letzt braucht man die Mitarbeiter auch für die Verbesserungen.

Daher:

  • Verantwortung für die Sicherheit der Mitarbeiter übernehmen,
  • sehr gut informieren und
  • die Mitarbeiter in die Verbesserungen einbeziehen.

5.) Gewinn

Der Gewinn ist einerseits wichtig, da Förderungen und in weiterer Folge Finanzierungen von der Eigenkapitalquote abhängig sind.

Andererseits geht es ganz banal um einen positiven Cash Flow. Bei einem hohen Mietwäscheanteil, sollte ein positiver Cashflow auch möglich sein, da der Wäscheeinkauf und die Investitionen maximal reduziert sind.

Da die Krise im Hotelbereich bis zu einer Impfung noch anhalten kann ist es wichtig kein Geld im laufenden Geschäft zu verbrennen.

6.) Liquidität - AM WICHTIGSTEN!

Cash ist King! - in jeder Krise.

Unternehmen wie Unifirst mit NULL Fremdkapital und 400 Mio Dollar in Cash haben jetzt die Möglichkeit die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Chancen am Ende der Krise zu nutzen.

In jedem Fall ist eine konservative und sehr detaillierte Cash flow Planung für die nächsten 12 Monate, besser bis Ende 2021 wichtig. Wenn man dies im Detail durchrechnet, dann wird man auch leichter jetzt die notwendigen Maßnahmen treffen können - auch wenn sie hart sind.

Arbeitspapier zum Download

In diesem Dokument ist der Blog bzw. das Video nochmals zusammengefasst.,


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10 Chancen für Wäschereien in der Corona Krise
Corona Virus

10 konkrete Möglichkeiten für den Textilservice …

Der erste Schock der Corona Krise ist überwunden und es geht nun darum das Beste aus der aktuellen Situation zu machen. In diesem Artikel möchte ich auf ganz konkrete Themen für Wäschereien eingehen.

Es geht dabei in erster Linie um Maßnahmen die wenig kosten, wobei viele kleine Verbesserungen auch insgesamt sehr viel bewirken können.

Hier das Video zum Thema:

1. Spezielle Angebote für Kunden

Elis hat berichtet, dass sie den Kunden nun ein Angebot für die Neueröffnung machen (Desinfektionsmittel etc.) und auch die TRSA (Textile Rental Service Association) empfiehlt zum Beispiel für Restaurants Mehrweg Tischwäsche (hier zum Artikel: link) und eine Aufstockung von Berufsbekleidung anzubieten.

Konkret wird den Restaurants empfohlen:

  1. Verwendung von neuer Tischwäsche für jeden Gast. Die Tischwäsche kann auch verwendet werden um die Abstandsregeln visuell darzustellen.
  2. Zurverfügungstellung von ausreichend Berufskleidung für die Mitarbeiter, damit diese jeden Tag eine frische Bekleidung anziehen können und die Bekleidung nicht zuhause aufbereiten müssen.
  3. Verwendung von Mehrweg Mundschutz und Einweghandschuhen.
  4. Auswahl eines Dienstleisters mit Hygienezertifikat.
  5. Aufstellung von Händedesinfektionsspendern.
  6. Desinfektion der Oberflächen insbesondere Türschnallen, den Küchenbereich und Toiletten.

Die TRSA versucht auch die amerikanischen Behörden dazu zu bewegen entsprechende Richtlinien zu erlassen.

... das Gleiche kann man für jede Kundengruppe erarbeiten.

Was ist der spezielle Bedarf der Kunden?

Wie kann man beim Neustart helfen?

... am einfachsten ist ein Griff zum Telefonhörer und man interviewt 5-10 Kunden in jeder Kundengruppe.

Eine Möglichkeit ist auch ein Mundschutz:


2. Mitarbeiter befragen, was man verbessern kann

Oft hat man im Alltag nicht die Zeit auf die Mitarbeiter ausreichend hinzuhören. Manche habe einmal etwas vor Monaten oder Jahren gesagt, wurden nicht gehört und dann haben sie begonnen mit suboptimalen Bedingungen zu leben.

Im Endeffekt entsteht hier aber eine Unmenge an Verschwendung!

Nehmen Sich sich bewusst Zeit als Führungskraft und sprechen Sie mit möglichst allen Mitarbeitern  bzw. Teams vor Ort und lassen Sie den Mitarbeitern Zeit um sich zu verständlich zu machen.

Sie werden Schätze finden!

Einfach auf eine Massnahmenliste notieren - inkl. dem Namen des Mitarbeiters und die Maßnahmen nach Kosten und Wirksamkeit sortieren und abarbeiten.

Diese vielen kleinen Verbesserungen kosten oft nicht viel und bringen aber insgesamt einen großen Fortschritt und zeigen auch Wertschätzung gebenüber dem Mitarbeiter.

Ermutigen Sie auch Ihre Schlüsselmitarbeiter das gleiche zu tun.

Wenn dann die Aufgaben erledigt sind, kann man dies gemeinsam mit den Mitarbeitern feiern!

3. Verbesserung der Arbeitsplätze (5 S)

Darüber hinausgehend empfiehlt es sich eine Liste aller Arbeitsplätze zu erstellen und nach Wichtigkeit zu ordnen.

Die Arbeitsplätze werden dann einer nach dem anderen von Grund auf optimiert. Alles was nicht mehr benötigt wird, wird entsorgt. Die Arbeitsabläufe werden analysiert und die Arbeitsplätze genau so gestaltet, dass die Mitarbeiter die Arbeiten bestmöglich durchführen können. Das Resultat wird dann mit klaren Markierungen standardisiert.

... dies ist die 5 S Methode aus dem Lean Management kurz zusammengefasst.

Beispiel 5 S in der Wäscherei

Beispiel 5 S in der Wäscherei

Wenn man so alle Arbeitsplätze überarbeitet und standardisiert, sind 5-10% Produktivitätsverbesserung und viel weniger Stressfaktor möglich.

Wenn Sie Unterstützung in der Umsetzung brauchen - einfach einen Telefontermin buchen: link

4. Engpässe optimieren

Fokus auf den Engpass!

Jetzt ist aktuell der Engpass wahrscheinlich das mangelnde Wäschevolumen und vielleicht die Liquidität. In diesem Fall hat dieser Engpass immer die oberste Priorität.

ABER: Was ist der Engpass im Normalbetrieb? Die Waschstraße? Die Mangel? Die Legemaschine?

Es ist auch eine gute Zeit sich genau um diesen Engpass zu kümmern und alle möglichen Verbesserungen zu analysieren um diesen Engpass um 10% und mehr zu verbessern.

5. Maschinen warten und optimieren

TPM (Total Productive Maintenance) ist ein Teil des Lean Managements. Es ist ein Gesamtkonzept, dass auch in der Wäscherei ungemeine Potentiale haben kann.

Gute erste Schritte in diese Richtung sind:

  1. Grundreinigung der Anlage - die Anlage soll wie neu Aussehen. Dies sollte am besten die Techniker, Mitarbeiter und Führungskräfte gemeinsam machen - damit einerseits die Techniker entlastet werden und die Mitarbeiter das richtige Reinigen der Anlage lernen.
  2. Generalüberholung (Gurten tauschen, singende Lager wechseln, ...)
  3. Überarbeitung des Reinigungsplanes. Was muss täglich / wöchentlich / monatlich von wem gemacht werden?
  4. Überarbeitung des Wartungsplanes.
  5. Überarbeitung des Ersatzteillagers für diese Anlage.

6. Dienstleistungen beim Kunden warten und optimieren

Natürlich kann man jetzt einige Kunden nicht besuchen bzw. haben diese keinen Kopf für die Themen der Wäscherei.

Bei anderen Kunden ist dies aber eine sehr gute Zeit die Lager zu checken, mit den Kunden über den Artikelstamm und die Logistik zu sprechen etc.

Dies fördert die Kundenzufriedenheit und bietet Möglichkeiten einer nachhaltigen Verbesserung.

7. Systematische Müllabfuhr

Zum Teil ist dies Thema in den vorangegangenen schon inkludiert.

Es geht generell darum sich zu fragen: Was würden wird heute nicht mehr tun, wenn wir von neuen Beginnen würden.

Dies betrifft alle Bereiche: Artikel, Lieferanten, Kunden, Formulare, Software, Anlagen, Prozesse, Meetings usw.

Einfach eine Liste machen, von all den konkreten Themen, die man nicht mehr fortsetzen möchte und konsequent abarbeiten. Befreit ungemein!

8. UHF RFID umsetzen

Im Gegensatz zu den Erwartungen haben einige Unternehmen vermehrt Anfragen zum Thema RFID gestellt. Dies ist auch nachvollziehbar:

  1. Die Investition von 30-35 Cent in ein Teil, dass ein vielfaches kostet bringt die Möglichkeit die Bestände deutlich zu reduzieren, Miete zu verrechnen und eine Abgeltung für Schwund zu verlangen. Damit kann sich dies bereits in wenigen Monaten amortisieren und Cash generieren.
  2. Das "Nachchippen" ist jetzt im Bereich Hotel viel einfacher möglich. Dies ist eine einmalige Chance mit einer enorm hohen Produktivität das Thema zu erleidigen.

Bei Interesse einfach Kontakt aufnehmen: link

9. Vertragliche Konditionen von Kunden und Lieferanten checken

Dies ist auch eine gute Zeit die Konditionen zu analysieren.

  • Sind die Preise OK?
  • Ist der Artikelstamm noch aktuell?
  • Gibt es Sonderwünsche, die viel Aufwand bewirken?
  • Wie ist die Schwundregelung?
  • Wie ist die Preiserhöhungsklausel gestaltet?

Natürlich kann man nicht mit der Brechstange alle Kunden vor dem Kopf stoßen, aber der Markt ist jetzt in Bewegung und viele Kunden werden verstehen, wenn man das eine oder andere in Zukunft ändern möchte.

10. Online Marketing

Online Marketing ist eine Riesenchance in der Wäschereibranche. Fakt ist, dass dies die wenigsten umsetzen.

Man kann auch als mittelständisches Unternehmen mit relativ geringem Aufwand sehr viel Reichweite generieren und sich als attraktiven Unternehmer positionieren.

Oft dauert es aber 3-12 Monate bis die Suchmaschinen (Google, YouTube, ...) die tatsächliche Listung umsetzen. Wenn man jetzt beginnt, dann erntet man somit 2021 die Früchte ...

Bei Interesse einfach Kontakt aufnehmen: link


Updates zum Thema

Ich werde in den nächsten Wochen die Themen immer weiter vertiefen, neue Artikel schreiben und ggf. auch diesen Artikel aktualisieren.

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Elis -40% Umsatz im April 2020
Corona Virus, Trends im Textilservice

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Link zu den Berichten von Elis: Link

Elis Umsatz 1. Quartal

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Elis gutes organisches Wachstum Q1

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Elis Auswirkung Umsatzverlust

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Elis Maßnahmen COVID 19

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Elis Kursentwicklung nach Bekanntgabe Umsatz Q1

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Elis Liquidität COVID 19

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Elis Facit Umsatzbekanntgabe Q1

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Corona & die Wäscherei
Corona Virus

Update 28.4.2020: Corona und die Wäscherei

Wesentliche Änderungen zur Prognose im März

  • Die Maßnahmen über den Sommer werden nicht so streng sein, wie ich ursprünglich angenommen habe ...
  • ... dafür verlängert sich die Zeit bis eine Normalisierung eintritt wahrscheinlich bis zur Impfung in 12-18 Monaten (statt 6 Monate)
  • Es ist wie erwartet zu keiner Eskalation gekommen, dass es auch lokal keine Überlastungen des Gesundheitswesens gab und die Intensivbetten nur zu 25% benötigt wurden, war bemerkenswert. Ich gehe nun davon aus, dass dies auch kein Risiko für die restliche Zeit der Pandemie sein wird.
  • Positiv überraschend ist auch, dass die Disziplin in demokratischen Ländern dem totalitären China um nichts nach steht.

Aktualisierte allgemeine Lageeinschätzung

  • Österreich beginnt mit den Öffnungen der Wirtschaft per 16. April, 1. Mai und 15. Mai. Es ist abzuwarten, wie sich der R0 Wert entwickeln wird.
    Deutschland war nicht so rigoros wie Österreich, hat somit auch einen höheren R0 Faktor (+/-1 vs. 0,6 in Österreich) und wird ebenfalls die Maßnahmen in den nächsten Wochen lockern.
  • Vieles deutet auf eine leichte Entspannung im Sommer und ein größeres Risiko einer 2. Welle im Herbst. Die Verschärfung der Lage wird uns noch bis zur Impfung beschäftigen.
  • Da die Bevölkerung mit Antikörpern deutlich unter 10% liegt und die Neuinfektionen zurückgehen ist keine Herdenimmunität in Sicht. Damit ist die Impfung wahrscheinlich der einzige Ausweg aus der aktuellen Situation.
  • Es gibt aktuell viele Studien für verbesserte Therapiemöglichkeiten von COVID-19, einiges ist vielversprechend. Man kann aber noch keinen Fortschritt verzeichnen.
  • Mit der Impfung ist erst in 2021 zu rechnen. Am schnellsten ist aktuell Oxford mit einem Start der Phase 3 Tests im Juni und einer möglichen Listung per September 2020.
  • Die befürchteten Probleme mit den Mitarbeitern sind weitestgehend ausgeblieben. Die Krankenstände sind sehr niedrig, die Anwesenheit sehr hoch und jeder ist froh einen Arbeitsplatz zu haben.
  • Die Stundungen von Krediten durch die Banken führt zu einer Kreditklemme und in den meisten Fällen ist die einzige zusätzliche Liquidität durch Garantien des Staates möglich.

Neues für den Textilservice?

Frei nach "Im Westen nichts Neues":

  • Keine neuen Vorschreibungen / Empfehlungen des RKI. Die COVID-19 Wäsche ist damit streng genommen nur "infektionsverdächtig".
  • Die Wäschereien sind nicht "systemrelevant". Aus Sicht der Politik ist dies nachvollziehbar, da kein Risiko eines Versorgungsengpasses aufgrund der reduzierten Wäschemengen besteht.  Des weiteren hat "Systemrelevanz" auch rechtliche Grundlagen, die während einer Pandemie schwer umzusetzen sind.
  • Die Politik focusiert sich vor allem auf Einweg-Artikel für die persönliche Schutzausrüstung (PSA). Dies ist m.E. nach ein viel problematischeres Thema als die Einstufung als "systemreleant".
    Es werden so Überkapazitäten für die Produktion von Einwegmaterialien aufgebaut, die nach der Pandemie einen Subsitutionsdruck für Mehrweg erzeugen werden.
    Zudem ist dies als Vorbereitung für die nächste Pandemie in 5-70 Jahren eine schlechtere Vorbeugungsmaßnahme als ausreichende Lager an Mehrweg PSA.  Bis zu diesem Zeitpunkt sind diese Überkapazitäten nicht mehr vorhanden.
  • Der Aktienkurs von Börsennotierten Unternehmen der Branche (Elis, Cintas usw.) ist stärker eingebrochen als der Gesamtmarkt. Der Finanzmarkt schätzt somit das Risiko der Branche als hoch ein. Dies kann sich negativ auf die Refinanzierung der Branche auswirken.
    Eine sehr detaillierte und konservative Liquiditätsplanung für 18 Monate ist sehr wichtig! 
  • Einige in der Branche (vor allem Großunternehmen) beginnen aktuell die Zeit ganz gezielt für Prozessverbesserungen zu nutzen.
  • Viele Großunternehmen in der Branche schließen ganze Werke und verlagern Kunden. Wichtig ist dass die Kunden maximal gut informiert werden und die Belieferung immer sichergestellt ist.


War es ein Fehlalarm?

Grundsätzlich ist die öffentliche Diskussion zu begrüßen und sie hilft, dass es keine überbordenden Maßnahmen seitens der Politik geben wird.

Des weiteren ist es positiv, wenn man die Eigenverantwortlichkeit jedes einzelnen betont. Außerdem werden die Vorbeugemaßnahmen, die jeder einzelne zur Verbesserung des eigenen Immunsystems tun kann aktuell zu wenig thematisiert.

Natürlich gibt es im Gesundheitswesen nun einen gewissen Frust, da man "umsonst" sich auf die große Welle vorbereitet hatte und diese nun absolut nicht gekommen ist. Es ist einfach schwierig bis unmöglich eine exponentielle Entwicklung und das Verhalten der Bevölkerung genau vorauszusagen.

Den Vergleich mit der Grippe kann ich persönlich nicht nachvollziehen.

Hier eine Begründung.

Die Übersterblichkeit ist bis zu doppelt so hoch wie die berichtete Totesrate

Bei der saisonalen Grippe wird die tatsächliche Sterblichkeit mit der Übersterblichkeit gemessen (Bsp RKI: Link). Hier wird verglichen wieviele Personen im Betrachtungszeitraum generell gestorben sind gegenüber der durchschnittlichen Sterblichkeit in den Vorjahren.

Die Übersterblichkeit bei COVID-19 ist bis zu doppelt so hoch wie die ausgewiesene Todesrate. (Bsp. Belgien: Link)

Die Maßnahmen in Deutschand und Österreich waren rechtzeitig

Belgien ist vielleicht auch ein gutes Beispiel wie der Verlauf gewesen wäre, wenn wir langsamer reagiert hätten:

Obwohl die Kurven von Deutschland, Österreich und Belgien rund um den 15 März vom gleichen Punkt aus starten ist die Sterblichkeit in Belgien das 10-fache. (die Graphik ist logarithmisch)

CFR (Case Fatality Rate) und IFR (Infection Fatality Rate) wird verwechselt.

Die Case Fatality Rate ist eigentlich für den Bürger irrelevant, da es das Risko darstellt, an COVID-19 zu sterben, wenn man auch offiziell mit der Krankheit diagnostiziert wurde. Viele werden aber nicht getestet.

Letztendlich kann man die tatsächliche Sterblichkeitsrate erst nach dem Ende der Pandemie tatsächlich berechnen. Akutell muss man die heutigen Toten mit den Toten vor rund 14 Tagen vergleichen.

Wichtiger ist daher die "Infection Fatality Rate". Wieviele sterben die tatsächlich infiziert sind?

Beispiel Diamond Prinzess:

  • Von den infizierten Passagieren sind 1,5% gestorben.

Beispiel Belgien:

  • Gesamtbevölkerung: 11,46 Mio.
  • Offiziell Infizierte per 13.4.2020: 30.600 (die heute gestorbenen waren ca. bis zum 13.4. infiziert)
  • Mögliche Dunkelziffer: Faktor 20 (bereits hoch geschätzt. In NY ist der Faktor 10 bei einer gleichen Anzahl von Tests)
  • Wahrscheinlich Infizierte zum 13.4.2020. 600.000 (30.600 x Faktor 20)
  • Offizielle Tote zum 27.4.2020: 7.331
  • Infektionssterblichkeit: 1,2%
  • Tote auf Basis der Übersterblichkeit: 14.000
  • Todesrate auf Basis Übersterblichkeit: 2,3% 

Beispiel NY:

  • 13,9% der Bevölkerung von NY State haben Antikörper für COVID-19 (Test von 3.000 Personen bei Supermärkten) 
  • 2,7 Mio von 19,5 Mio Bürgern könnten somit infiziert gewesen sein.
  • bei aktuell 15.100 ausgewiesenen Toten ergibt dies 
  • 0,56% Infektionssterblichkeit
  • Diese Zahl wird wahrscheinlich noch steigen, da laut Govaneur Coumo nicht alle Toten erfasst sind und auch noch einige aktuell Infizierte sterben werden.

Die Maßnahmen waren wirksam

Man sieht international deutliche Unterschiede im Verlauf der Pandemie je nach Social Distancing und Sensibilisierung der Bevölkerung.

Da die Ausbreitung exponentiell erfolgt, war auch der Zeitpunkt der Maßnahmen richtig. 2-3 Wochen später hätte es schon zu einer richtigen Eskalation führen können.

Leider kann aber niemand mit Gewissheit sagen, welche Maßnahmen wie viel gewirkt haben und welchen Einfluss das Wetter auf die Entwicklung hatte. Somit werden die nächsten 12-18 Monate auch von einem gewissen Versuch und Irrtum seitens der Politik geprägt sein.

Es ist leider keine exakte Wissenschaft sondern eher mit dem Lenkrad eines Autos mit 10-15 cm Spiel im Lenkrad vergleichbar. Man lenkt nach links, merkt das man zu weit nach links abtriftet, legt dann das Lenkrad nach rechts an bis man zu weit nach rechts lenkt ...

Nicht mit der Grippe vergleichbar

Man kann daher von einer Infektionssterblichkeit von 0,4% bis über 1% in den industrialisierten Ländern ausgehen - je nach Altersstruktur und tatsächlicher Effektivität des Gesundheitswesens zum Zeitpunkt des Ausbruchs.

In den Entwicklungsländern kann dies trotz jüngerer Bevölkerung auch deutlich darüber liegen. In Afrika sind 2,1% der Gesamtbevölkerung HIV positiv (20% in Südafrika), viele haben unbehandelte Tuberkulose, viele sind unter- bzw. mangelernährt und das Gesundheitswesen ist praktisch inexistent. Gleiches trifft auf viele Länder in Asien zu.

Die Infektionssterblichkeit bei der Schweinegrippe war im Vergleich 0,02%.

Laut RKI sind jährlich 4-16 Mio Deutsche mit der Grippe infiziert und die Anzahl der Toten beträgt wenige Hundert bis 20.000 ... dies Ergibt eine Infektionssterblichkeit von bis zu 0,1%.

Bei einer vollen Infektion der Bevölkerung (keine Maßnahmen) wäre in Deutschland mit mindestens 200.000-400.000 Toten und einer noch deutlich höheren Übersterblichkeit aufgrund der Überlastung des Gesundheitswesens zu rechnen gewesen.

Da auch praktisch alle Pflegekräfte und Angehörige infiziert worden wären, ist eine Isolation der vulnerablen Gruppen nicht möglich.

Unter den Vorerkrankungen werden in NY vor allem Bluthochdruck, Diabetis und hohe Blutfettwerte berichtet (Link). Es sterben somit auch viele Personen mit einer noch entsprechend hohen Lebenserwartung. Persönlich hat ein Freund von mir einen Onkel mit 55 Jahren ohne wesentliche Vorerkrankungen durch COVID-19 verloren.

Somit ist der Unterschied zur Grippe:

  1. keine Vorimmunität - die Infektion erfasst somit nicht 4-20% der Bevölkerung sondern 60-80%
  2. 5-20 fache Mortalität
  3. 5-20 facher Anteil der hospitalisierten Patienten
  4. damit resultierende potentielle Überlastung des Gesundheitswesens
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Drastische Marktentwicklung in der Wäschereibranche
Corona Virus

Effekt COVID 19 auf den Wäschereimarkt für 2020 und 2021

Der Wäschereimarkt ist von der COVID 19 Krise sehr betroffen.

Prognose und Lageeinschätzung für Wäschereien

Eine nüchterne Lagebeurteilung ist wichtig für die Mittelfristplanung und vor allem Entscheidungen, die die Liquidität betreffen.

Die richtige Einschätzung der Lage für jede Wäscherei kann nur  der Unternehmer selbst treffen. Dieser Artikel soll vor allem Anregungen geben, welche Faktoren für die Umsatzentwicklung eine Rolle spielen können.

Dies ist ein "educated guess" und keine wissenschaftliche Arbeit. Sie basiert auf persönlichen Recherchen und eine persönlichen Einschätzung der Lage von Seiten des Autors, sowie einigen Gesprächen mit betroffenen in der Branche.

Die Prognose ist eher auf der konservativen Seite, wobei es keinen "Worst Case" darstellt. Letztendlich soll eine Planung für das Unternehmen insbesondere für die Liquidität konservativ erfolgen.

Eine gute Überprüfung wird die Veröffentlichung der Umsatzzahlen von Elis zum 30. April 2020 und 31. Juli 2020 sein, da die Umsatzzusammensetzung von Elis dem Gesamtmarkt entspricht und viele europäische Länder abdeckt.

Spätestens zum 30. April und 31. Juli wird dieser Artikel aktualisiert - oder wenn wesentliche neue Informationen eine Aktualisierung erforderlichen.

Weiters hat der DTV eine Umfrage gestartet. Mit diesen Ergebnissen kann man eine bessere Einschätzung der Lage gewinnen.

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Video zum Blog: Marktentwicklung von Wäschereien in Europa

Prämissen für diese Prognose für die Wäschereibranche

  1. Die Politik wird auch in den nächsten 12-18 Monaten keine Eskalation riskieren.
  2. Impfstoff in Q3 2021 am Markt erhältlich.
  3. Keine Therapien, die die Mortalität halbieren.
  4. Aktuell < 10% infiziert bzw. immun in DACH
  5. Kurzarbeit im Schnitt für 4 Monate
  6. Vollständige Erholung der Wirtschaft ab 2022
  7. Keine Weltwirtschaftskrise

Prämisse #3 hat ist die höchste Upside. Wenn die Pharma und die Medizin es schaffen, dass die Mortalität und die Belastung der Intensivbetten drastisch verbessert werden, können viele Maßnahmen rascher zurück genommen werden.

Aus heutiger Sicht kann man aber nicht mit einem solchen Durchbruch rechnen, zumal viele dieser Medikamente bereits jetzt angewandt werden. Eine Mittelfristplanung soll nicht auf Hoffnungen basieren.

Prämisse #7 ist natürlich die größte Downside. Wenn dies eintritt, dann ist vieles völlig anders.

Marktentwicklung Textilservice für Hotel

Der ÖHV (Österreichische Hotelvereinigung) hat eine Studie veröffentlicht, die von -26 bis -31% Rückgang im Jahr 2020 ausgeht. Link zur Studie.

Ein Einbruch von 45% nach meiner Rechnung ist daher eher konservativ, wird aber auch von Experten aus der Hotelbranche geteilt, die mit 40-60% Rückgang rechnen.

Wäscherei Marktentwicklung Hotel für 2020 und 2021

Wäscherei Marktentwicklung Hotel für 2020 und 2021

Fakt ist, dass der Fremdenverkehr eine der am meisten betroffenen Branchen ist und dass bis zur Impfung bzw. einem substanziellen Fortschritt bei der Behandlung, folgende Faktoren die Nächtigungen negativ beeinflussen:

  1. Vulnerable Personen bzw. Personen, die für sich selbst ein hohes Risiko einschätzen werden deutlich weniger reisen und sowohl Urlaub, als auch Geschäftsreisen weitestgehende erst dann wieder aufnehmen, wenn sie selbst geimpft sind.
    Dies betrifft auch viele Gäste mit hohem Einkommen.
  2. Der internationale Reiseverkehr wird mittelfristig stark eingeschränkt sein, da Deutschland, Österreich und die Schweiz keine Infektionen importieren möchten.
  3. Grossveranstaltungen und Veranstaltungen in geschlossenen Räumen bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, sind ein enormes Risiko für eine Massenausbreitung. Es ist damit zu rechnen, dass die Freigabe dieser Veranstaltungen ganz zuletzt oder erst ab einer Impfung der Bevölkerung freigegeben wird.
  4. Durch die Teilzeitarbeit und erhöhte Arbeitslosenrate kann es zu einer Erhöhung der Sparquote und Konsumzurückhaltung kommen.
  5. Viele ausländische Arbeitskräfte im Tourismus haben Probleme zur Arbeit zu kommen. 

Marktentwicklung Textilservice für Industrie und Handel

Diese Krise kann nicht mit 2008 verglichen werden und es ist sehr schwer den Umsatzrückgang einzuschätzen.

Die Kunden, die Kurzarbeit angemeldet haben, werden auch von ihren Lieferanten entsprechende Zugeständnisse erwarten. Natürlich kann der Textilservice auf die Einhaltung von Verträgen bestehen, es ist aber fraglich, ob dies eine gute Strategie ist.

Die Gretchen Frage ist, wie sich die Konjunktur entwickelt. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Anzahl der Beschäftigten und die notwendige Mietwäsche.

Der Kapitalmarkt erwartet eine schwierige Zeit auch für die Mietberufskleidung, da der Börsenkurs von Cintas und Unifirst deutlich stärker eingebrochen ist, als der S&P 500 Index.

Da jede Branche sehr unterschiedlich betroffen sein wird, ist es am besten die wichtigsten Kunden im Detail einzuschätzen.

Wäscherei Marktentwicklung Industrie und Handel für 2020 und 2021

Wäscherei Marktentwicklung Industrie und Handel für 2020 und 2021

Marktentwicklung Textilservice für Krankenhaus und Pflegeheime

 Normalerweise würde man sagen, dass Kunden im Gesundheitswesen einen deutlich höheren Bedarf haben. Wahrscheinlich ist dies aber nicht der Fall.

Mehrverbräuche werden entstehen durch vermehrten Einsatz von Berufskleidung und PSA und vermehrtem Outsourcing aufgrund von mehr Hygieneanforderungen.

Dem gegenüber stehen Gründe für einen geringeren Bedarf:

  1. Es stehen viele Betten leer, da man sich für die große Welle an "Covids" gerüstet hat. Diese Welle ist nun nicht gekommen und die Politik wird auch ihr bestes tun, dass es im Herbst zu keiner Eskalation kommt.
  2. Bis zum Impfstoff, jedenfalls bis zum Ende der kommenden "Grippe-Saison" werden einzelne Abteilungen in fast jedem Krankenhaus für Covid-19 weiterhin bereitgestellt werden. Dies reduziert die Kapazität der Krankenhäuser.
  3. Covid-19 Patienten benötigen eher weniger Bettwäsche als der Durchschnitt.
  4. Die Auslastung in den Pflegeheimen a) durch weniger neue Bewohner, b) durch COVID-19 Ausbrüche in der Pflegeheimen und c) durch einen erhöhten Personalmangel reduzier werden.
Wäscherei Marktentwicklung Krankenhaus und Pflegeheim für 2020 und 2021

Wäscherei Marktentwicklung Krankenhaus und Pflegeheim für 2020 und 2021

Entwicklung Wäschereimarkt in Europa

Die Zahlen von 2019 basieren auf einer Einschätzung von IC Interconnection Consulting, die sich mit den Zahlen der ETSA deckt. Wahrscheinlich ist der Markt seither auf 13 Mrd. Euro gewachsen. Da für diese Betrachtung nur der Mix des Umsatzes ausschlaggebend ist, wurden die Zahlen nicht valorisiert.

Veränderungen des Wäscherei Umsatzes für Hotel, Industrie und Gesundheitswesen wurden dann für jedes Monat berechnet.

Das Ergebnis ist wie folgt:

Prognose Wäschereimarkt Europa 2020 und 2021

Prognose Wäschereimarkt Europa 2020 und 2021

Entwicklung des Gesamtmarkts

Wäscherei Marktentwicklung für 2020 und 2021

Wäscherei Marktentwicklung für 2020 und 2021

Wie oben erwähnt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen, wie sich die Lage tatsächlich entwickelt. Ein sehr guter Maßstab ist der Quartalsumsatz von Elis, der am Ende jedes Folgemonats zum Quartalsende veröffentlicht wird.

Ich werde zu diesen Zeitpunkten den Artikel aktualisieren.


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Instrument für Krisenmanagement
Corona Virus, Management

Instrument für Krisenmangement

Video zum Thema: 

Kurzvideo von 5 Minuten:

Detaillierte Erläuterung des Word-Dokuments:

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Unternehmer in der Krise
Corona Virus

Wichtig für Unternehmer in der Krise

Stürmische Zeiten brauchen starke Führungskräfte, die wissen was zu tun ist und Ruhe ausstrahlen.

Ich hatte selbst in meinem Leben in den letzten Jahren ziemlich starke Stürme (Insolvenz eines Familenbetriebes mit über 1.000 Mitarbeiter und persönliche Haftungen für XX Millionen). Die folgenden Ratschläge haben mir selbst viel geholfen und ich versuche ständig mich auch weiterhin an diese Standards zu halten.

Frei nach dem Motto "Wenn du es eilig hast, gehe langsam" (Lothar M. Seiwert) folgende Grundsätze, die nicht ich erfunden habe.

Das Video zum Blog:

Störungen abschalten

Zuerst ist es wichtig, was man nicht tut und mit was man sein Gehirn nicht füttert. Dies schafft ungemeinen Freiraum!

Die Wäscherei kann schon in normalen Zeiten unheimlich viele Ablenkungen bieten und wird man von außen auch noch überschüttet.

Daher:

  • Alle ablenkenden Apps auf dem Smartphone löschen, insbesondere Social Media und Email. (FB, LinkedIn, YouTube, ...)
  • Alle Benachrichtigungen auf dem PC und Smartphone deaktivieren.
  • Nicht mehr als 3 Reiter im Browser bzw. Programme gleichzeitig geöffnet.
  • Nur einmal pro Tag gezielt Nachrichten hören.
  • 2-3 seriöse Nachrichtenquellen definieren
  • Emails auch in der Krise nur alle 2-3 Stunden checken.
  • Telefon umleiten oder auf lautlos stellen.

Manches in der obigen Liste erscheint etwas übertrieben, aber die Situation und die Verantwortung in dieser Situation ist auch abnormal.

Vielleicht stößt man auch Freunde vor den Kopf, wenn man die WhatsApp Nachricht erst 4 Tage später am Handy liest. Jedem kann man es aber nicht recht machen. Bei uns hat es meine Frau und meine Assistentin übernommen, dass in der Familie bzw. im Unternehmen nichts anbrennt.

Auf sich selbst achten!

Meine Schwester hat in der Unternehmenskrise mir bei jedem Telefonat gesagt: Letztendlich ist nur die eigene Gesundheit, die Beziehungen und keine strafrechlichen Probleme zu haben wichtig.

In diesem Sinne:

  • Absolut kein Alkohol! Keine Psychopharmaka!
  • Ausreichend Schlaf - wir sind mit 7-8 Stunden Schlaf am produktivsten.
  • Gesundes Essen
  • Sport
  • Einen Tag pro Woche "frei" - am besten Beziehungen in der Familie pflegen
  • Die wichtigsten Beziehungen bewusst pflegen.
  • "Sag die Wahrheit – oder lüge zumindest nicht" (Jordan Peterson) - sowohl zwischenmenschlich als rechtlich wichtig und hilft immer gut zu schlafen.
  • Negativen Leuten und Tratsch aus dem Weg gehen und bewusst positive Kontakte suchen.
  • NICHTS UNRECHTES TUN!

... all dies hilft auch dem Immunsystem und beugt somit einer Infektion bzw. einem schweren Verlauf von COVID-19 vor.

Am besten diese Maßnahmen mit dem Partner besprechen bzw. auch z.T. mit der Assistenz organisieren. Die Gesundheit des Chefs ist wichtig für alle.

Klare Prioritäten setzen und zu Papier bringen

Max. 7 Aufgaben, besser 3-5 auf die man sich wirklich konzentriert und auch kurzfristig erledigt.

  • Die Themenbereiche Mitarbeiter/ Behörden/ Kunden/ Lieferanten/ Liquidität immer schriftlich beurteilen (GRÜN / GELB / ROT) und Maßnahmen ableiten. Wenn etwas "grün" ist, dann bedarf es keiner Aktion, bei "rot" ist es eine Top Priorität und bei "gelb" braucht es Maßnahmen, die man oft delegieren kann. Dies dauert 5 Minuten pro Tag und schafft Überblick
  • Wochenziele am Sonntag schriftlich festlegen.
  • Tagesziele (max. 3) am Vorabend schriftlich festlegen, abschätzen wie lange man braucht und die Termine danach planen.
  • An die Schlüsselkräfte kommunizieren sowohl mündlich als auch schriftlich delegieren.
  • Konsequent und strukturiert die eigenen Aufgaben  abarbeiten.

... und dann auch von den Mitarbeitern einfordern.

Dies sind zwar banale Dinge, aber sie sind unabdingbar für eine hohe Effektivität!  Wichtig ist hier vor allem auch die Schriftlichkeit und gute Kommunikation mit dem Team. (tägliche 10 Min. "Befehlsausgabe")


VIEL ERFOLG!

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Corona Virus

Corona Virus: Info für Mitarbeiter in der Wäscherei

CORONA-Virus: Info für Mitarbeiter

Maßnahme Coronavirus: Händewaschen

20 Sekunden Händewaschen oder Desinfizieren

  • vor der Arbeit
  • nach Toilette
  • nach Niesen, Husten
  • vor dem Essen
  • nach der Arbeit
  • sobald man nach Hause kommt
Mundschutz
  • Mundschutz tragen
  • Hände nicht in das Gesicht
  • niemanden anhusten
  • niemanden anniesen
  • in den Ellbogen oder Taschentuch!
  • min. 1 Meter Abstand
  • Nicht Hände schütteln
  • Fieber über 37,3 °C 
  • trockener Husten
  • Erkältung
  • Zuhause bleiben
  • andere nicht anstecken

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COVID-19 – Leitfaden für Wäschereien (Update 28. April)

Corona in der Wäscherei

Corona in der Wäscherei

Was bedeutet Corona bzw. COVID-19 für die Wäscherei?
Ein UPDATE 28.4.2020 basierend auf der aktuellen Situation

Ziel dieses Artikels ist es eine Checkliste für Unternehmer und Führungskräfte im Textilservice im Umgang mit der jetzigen Situation zu bieten. Dies soll nicht fachliche Informationen von Behörden und Verbänden ersetzen. Bisher bin ich mit meinen Einschätzungen +/- relativ gut gelegen.

Ich habe selbst 25 Jahre Führungserfahrung im Textilservice und war für die Versorgung von 80 Krankenhäusern und 250 Pflegeheimen letzt-verantwortlich. Dieser Blog soll einen Beitrag für die Branche darstellen, mit dem Risiko, dass die Information innerhalb von wenigen Tagen sich überholt haben könnte.

Was bedeutet der Coronavirus für die Wäscherei:

  1. Offiziell gelistete (RKI, ÖGHMP, VAH), desinfizierende Verfahren sind ausreichend um den Corona Virus zu deaktivieren.
  2. Aktuell (28.4.2020) ist die Schmutzwäsche von Corona Patienten nicht infektiös, sondern infektionsverdächtig. Die Benutzung von gelben Säcken für Corona Patienten  zu empfehlen. Die restlichen Textilien können normal abgeworfen werden.
  3. Kein Verbrennen oder Entsorgen von Textilien notwendig!
  4. Heimbewohnerwäsche soll nun desinfizierend gewaschen werden.
  5. Kompromisslose Umsetzung der bestehenden Hygienemaßnahmen!
  6. Aktivierung des Pandemieplanes und Umsetzung der aktuellen Verordnungen
  7. Proaktive Zusammenarbeit mit den Behörden
  8. Information an die Kunden, Vorbeugen von Horten und Sicherung der Versorgungssicherheit des Gesundheitswesens und der Pflegeheime
  9. Gute Kommunikation mit den Mitarbeitern und Verstehen der Auswirkungen auf die Mitarbeiter
  10. Vorbereitung auf unterschiedliche Szenarien während und nach der Pandemie
  11. Neuplanung der Kapazitäten und des Beschaffungsbedarfs
  12. Sicherung der Liquidität für die jedenfalls bis zum Sommer 2021 (12-18 Monate)

Am Ende gibt es einen Link zu einer Checkliste

Für die, die bereits sehr gut informiert sind und unter Zeitdruck stehen empfehle ich den gesamten Artikel zu überspringen und nur die Checkliste herunterzuladen. Sie ist weitestgehend selbsterklärend.

Wie immer bin ich für Anregungen und eine beherzte Diskussion in den Kommentaren offen. Unterschiedliche Sichtweisen tragen immer zum besseren Verständnis bei.

Allgemeine Einschätzung der Lage

Es geht darum eine nüchterne Einschätzung der Lager zu entwickeln, die nicht von Angst geprägt ist, aber trotzdem die Dinge beim Namen anspricht und aber auch Chancen sieht. 

  1. Die erste Gefahr ist vorüber und die DACH Region hat die erste Welle gut gemeistert.
  2. Die nächsten Wochen und Monate sind ein Balanceakt wie weit und wie schnell die Maßnahmen gelockert werden können.
  3. Ein Teil der Maßnahmen werden sicherlich noch relativ lange aufrecht bleiben.  Dies betrifft leider vor allem den Tourismus und Veranstaltungen.
  4. Die Sommertemperaturen werden nur etwas helfen, da der Virus für die Bevölkerung neu ist und er sich auch in wärmeren Gebieten ausbreitet (z.B. Singapur). Dies ist auch die offizielle Einschätzung der EU Gesundheitsbehörde.
  5. Es ist somit wahrscheinlich, dass wir auch Spätsommer/Herbst noch nicht zur Normalität zurückkehren können. 
  6. In vielen Ländern der Welt werden 70-90% der Bevölkerung in den nächsten 2-3 Monaten infiziert werden und dort wird das Gesundheitssystem kurzfristig nicht mehr funktionsfähig sein und die Mortalität wird deutlich ansteigen. In diesem Fall kann es zu 1-3% Todesfälle in der Gesamtbevölkerung kommen.  Im deutschsprachigen Raum ist eine solche Eskalation aufgrund der Maßnahmen nicht wahrscheinlich. Die Disziplin wird aufgrund der weltweiten Berichterstattung sehr hoch sein. 
  7. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wären grundsätzlich langfristig nicht signifikant. Allerdings haben wir nun seit über 12 Jahren einen steigenden Aktienkurs und ein wirtschaftlicher Abschwung wäre so und so bereits zu erwarten gewesen. Der Coronavirus kann somit eine stärkere wirtschaftliche Rezession auslösen als wir ohnehin gehabt hätten und u.a. das Finanzsystem destabilisieren. Dies ist mit der allgemeinen Verschuldung von 6-10% des BIP ein ernstzunehmendes Risiko.
  8. Ein Impfstoff ist erst 2021 zu erwarten.
  9. Der Virus hat bereits einmal mutiert und es besteht natürlich (analog zur Grippe) das Risiko, dass er immer wieder in Wellen auftritt. Nach der Pandemie ist daher vor der Pandemie. Es ist davon auszugehen, dass wir dann besser gerüstet sind.

Bestes Video für das Händewaschen aus meiner Sicht:
(sehr gute erklärt und "grundentspannt")


Mit der folgenden Excel Datei kann man die Entwicklung für sich selbst analysieren:

Möglichen Szenarien (Stand Mai 2020)


Szenario 0: INKONSEQUENZ und damit exponentielle Entwicklung in einer 2. Welle und Kollaps des Gesundheitswesens (reale Bedrohung in der Dritten Welt, aber in Europa beherrscht)

Ein sehr reales Szenario, das in einigen Ländern auf der Welt passieren wird. In der EU ist die Gefahr gebannt.

In diesem Fall sind große Teile der Bevölkerung (10%) gleichzeitig krank, die Betten in den Krankenhäusern sind voll und Patienten mit geringerer Überlebenschance bekommen keine adäquate ärztliche Versorgung. Die Mortalität steigt deutlich an, da 2,5-5% der Fälle eine intensiv-medizinische Versorgung brauchen würden.

Szenario 1: KONSEQUENTE EINDÄMMUNG und damit kein Kollaps des Gesundheitswesens (aktuelles Ziel-Szenario der Politik)

Die Politik versucht mit einer Kontrolle der Infektionsrate (R0 Faktor kleiner/gleich  1) die Lage im Griff zu halten. 

Szanario 1a: starke Zurücknahme der Maßnahmen und eigenverantwortliches Abstandhalten ist ausreichend

Umstellung auf das "schwedische Modell" bei dem in erster Linie auf die Verantwortlichkeit des einzelnen vertraut wird.

Dies kann realistisch sein, insbesondere, da mit verbesserten Therapien und Management der Pandemie eine Überlastung des Gesundheitswesens vermieden werden kann.

Szenario 1b: erneute Verschärfung der Maßnahmen notwendig, um eine 2. Welle vorzubeugen

Im Winter besteht ein sehr reales Risiko, dass die Maßnahmen wieder verschärft werden müssen. 

Szenario 2: COVID-19 wird zuvor "besiegt" (aktuell nur eine Hoffnung)

Die Pocken, SARS, MERS und viele andere Krankheiten wurden erfolgreich bekämpft. Wir werden auch COVID-19 besiegen, die Frage ist nur wie, wie viele in der Zwischenzeit sterben und wie groß der wirtschaftliche Schaden sein wird.

Szenario 2a: Stop der Infektion durch Isolation aller Krankheitsfälle (nicht mehr möglich)

Dies war der Erfolg bei SARS, MERS und einzelnen Ebola Ausbrüchen. Bei COVID-19 ist allerdings nicht mehr realistisch, da durch zu spätes Handeln der Virus zur Pandemie geworden ist. Der Virus ist nun in der Bevölkerung. Dieser Zug ist abgefahren - nur Neuseeland versucht dies lokal umzusetzen.

Szenario 2b: Senkung der Mortalität durch ev. mögliche neue Therapieformen und verbesserte Diagnostik (Prinzip Hoffnung)

Wenn die Mortalität auf eine "normale Grippe" gesenkt werden könnte und diese Therapie auch realistisch bei einer Vielzahl an Patienten umgesetzt werden kann, verliert die Infektion ihren Schrecken. Die Maßnahmen können schneller zurückgenommen um die Wirtschaft nicht nachhaltig zu schaden, die Gesamtbevölkerung wird dann schneller infiziert und es entsteht eine Herdenimmunität. Der Spuk ist vorbei.

Aktuell ist noch keine Therapie absehbar, die die Mortalität so deutlich reduzieren würde.

Szenario 2c: Immunisierung der Bevölkerung durch einen Impfstoff (wahrscheinlich erst 2021)

Es gibt über 70 verschiedene Impfstoffe die weltweit entwickelt werden. Es ist somit wahrscheinlich dass es 2021 einen Impfstoff geben wird.

Bis die gesamte Weltbevölkerung geimpft ist, wird es lange dauern. Auch dann ist unsicher, wie lange die Immunisierung hält und ob der Virus mutiert.

Wir werden daher noch länger mit dem Virus leben müssen. 

Was heißt dies für Unternehmer in der Branche?

Wenn man einen Sturm durchdenkt und auf die Gefahren vorbereitet ist, dann ist es leichter damit umzugehen, wenn das Risiko eintritt.

  1. Weiter verschärfte Maßnahmen um einen Kollaps des Gesundheitswesens abzuwenden und was dies für das eigene Unternehmen bedeutet. Es ist ein reales Risiko, dass im Herbst/Winter 2020/21 es nochmals zu einer deutlichen Verschärfung kommt.
  2. Sich auf ein lange Zeit (bis Sommer 2021 ) mit mässigen Einschränkungen einstellen und ableiten was dies für das eigene Unternehmen bedeutet.
  3. Die Gefahr einer Depression nach der Krise durchdenken. Das Risiko von Finanzierungsengpässen ist sehr real für die nächsten 1-2 Jahre und es kann sein, dass die Wirtschaft noch weiter eine Talfahrt nimmt bis es wieder bergauf geht. Wie ist das Unternehmen finanziell aufgestellt?
  4. Auf die Chance eines Wirtschaftsaufschwunges nach Beendigung der Infektionswelle vorbereitet sein. Die Unternehmen, die dann gut liefern können (Textilien, Mitarbeiter vorhanden) werden Marktanteile gewinnen.

Ich empfehle 4x ein weisses Blatt Papier zu nehmen und alle 4 Möglichkeiten zu analysieren:

  • Was bedeutet es für mein Unternehmen?
  • Welche Gefahren und Risiken bringt es?
  • Welche Chancen kann es bringen?
  • Was muss ich wann tun um den Gefahren vorzubeugen und die Chancen zu nutzen?

Video mit Lagebeurteilung und Erläuterung der Maßnahmen

Offizielle Informationen / Fachpresse

WHO Guidline: link

Sehr gute Seite der RAL Gütezeichen: ​link​​​

DGUV "Umgang mit Wäsche aus Bereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung": link

RKI COVID-19 Informationsseitelink

Pandemieplan des RKI: link - die Wäsche ist desinfizierend zu waschen.

Infektionsprävention in Heimen: link
5.3.3 Betten- und Wäscheaufbereitung
"Da die Bettwäsche in der Regel nicht bewohnerbezogen verwendet wird und eine Mischung der Wäsche während des Aufbereitungsprozesses stattfindet, muss ein desinfizierendes Verfahren gewählt werden (z. B. Kochwäsche oder Waschen bei 60°C und Verwendung eines desinfizierenden Waschmittels). Bewohnereigene Wäsche (z. B. Kleidung) kann in der Regel wie Wäsche im Privathaushalt gewaschen werden. Während eines Ausbruchs von Erkrankungen mit Erregern, die durch Kontakt übertragen werden, sowie bei Personen mit bekannter MRSA-Kolonisation wird empfohlen, Leibwäsche, Handtücher und Waschlappen wie Bettwäsche der betroffenen Bewohner desinfizierend zu waschen. Die Entsorgung der Wäsche erfolgt unmittelbar am Bett in geeignete Wäschesäcke, die bis zur endgültigen Entsorgung an einem dafür vorgesehenen Ort zwischengelagert werden können [4, 49a]. "

Empfehlungen des Robert Koch-Institutes zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2: link
Die Wäsche kann mit den RKI gelisteten Verfahren gewaschen werden.

Für die Schweiz: link (insb. die Aussage mit 3 Stunden ist mit Vorsicht zu geniesen)

Infoblatt von Hohenstein: link

Interessanter Artikel in der RW Textilservice: link

Führungsaufgaben

  1. Ablenkungen ausblenden (Social Media deinstallieren, Konsum von Nachrichten nur einmal pro Tag, ...) und dies den Schlüssel-MA ebenfalls anweisen.
  2. Nüchterne Situationsanalyse:
    Welche Szenarien gibt es für das eigene Unternehmen – Gefahren und Chancen
    Wie wird sich der Umsatz in den einzelnen Bereichen entwickeln?
    Wie wirkt sich die Situation auf die Mitarbeiter aus?
    Was ist im Umfeld zu beachten (Kunden, Behörde, Banken, …)
    Die Liquidität für die nächsten 12-18 Monate ist für die wichtigsten Szenarien möglichst detailliert zu planen
  3. Neue Prioritäten setzen
    Auf einem weissen Blatt Papier die wichtigsten Maßnahmen auflisten.
  4. Neue Maßnahmenliste erstellen
    Da die bisherigen Maßnahmen oft nicht mehr aktuell sind, ist es empfehlenswert mit einer neuen Maßnahmenliste von Null zu beginnen.
  5. Liquiditätsauswirkungen planen
    Zumindest für die nächsten 9-12 Monate muss mit einschränkenden Maßnahmen gerechnet werden.
    Es ist daher ein Budget für diese Zeit mit einer neuen Umsatz und Kostenplanung zu erstellen​.
    In der Checkliste ist ein Vorschlag für eine grobe Struktur enthalten.
    Je genauer man diese Planung macht, desto nachvollziehbarer ist sie und desto besser können Maßnahmen abgeleitet werden. Es empfiehlt sich daher insbesondere beim Personal und bei den Fixkosten in einer sehr hohen Detaillierung zu planen.
    Dies hilft auch bei etwaigen Finanzierungsgesprächen die notwendig sein können.
  6. Alte  Prioritäten = Nichtziele … klar kommunizieren
    Die Mitarbeiter können keine Gedanken des Chefs lesen und befinden sich vielleicht noch in der Phase der Verleugnung der Umstände. Um keine wertvolle Zeit zu verlieren ist es notwendig die bisher kommunizierten Ziele und Maßnahmen nun als "Nichtziele" zu definieren, d.h. dass man genau diese Punkte nicht mehr tut. Eine klare Ansage ist wichtig.
  7. Krisenstab einrichten (GF, BL, HR, QM, PR, AD) und Kommunikation festlegen.
    Bei größeren Unternehmen sind die Schlüsselmitarbeiter gut zu koordinieren, damit jeder weiss, was entschieden ist, was kommuniziert werden soll und wer für was bis wann zuständig ist.
  8. Als Führungskraft im notwendigen Ausmaß vor Ort sein.
    Es ist für die Mitarbeiter wichtig, dass diese Informationen direkt vom Unternehmer bzw. Geschäftsführer kommuniziert werden. Bei vielen Betrieben ist dies natürlich eine Herausforderung.
    Die Motivation der Mitarbeiter ist nun besonders wichtig.
    Weiters ist u.a. die Hygiene nun eine sehr hohe Priorität und es macht einen Unterschied, wenn die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort durch die oberste Leitung kontrolliert wird.
    Mit entsprechender persönlicher Hygiene können die Risiken einer Infektion stark reduziert werden.

Hygiene in der Wäscherei

  1. Einhaltung der Hygienemaßnahmen einfordern und überprüfen. Nachschulen.
    Grundsätzlich ist der Coronavirus relativ leicht abzutöten und hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragbar. Somit ist er nicht infektiös im Sinne der Verordnung, sondern "infektionsverdächtig".
    Die gelisteten Verfahren mit Wirkungsbereich "B" sind ausreichend desinfizierend.
    Im Alltag schleichen sich einzelne Abweichungen ein (Tür zw. unrein/rein offen, mangelhafte Personalhygiene, ...). Manchmal sind sich die Mitarbeiter gar nicht mehr bewusst, dass dies ein Fehler ist.
    Es ist daher Aufgabe der Führungskraft nochmals mit Nachdruck auf die Einhaltung hinzuweisen und ggf. organisatorische Maßnahmen zu treffen. (Bsp. Wäscher darf nicht die Waschmaschine auf der reinen Seite ausräumen)
    Die Nachschulungen sollten auch schriftlich dokumentiert werden.
  2. Bei Heimbewohnerwäsche nur desinfizierende Waschverfahren anwenden
    Chemische Reinigung bietet nicht die ausreichende Sicherheit (keine Listung) und soll nicht mehr angeboten werden.
  3. Erhöhte Personalhygiene auf der unreinen Seite (RAL Gütezeichen)
    Während des Umganges mit kontaminierter Wäsche: langärmliger Schutzkittel (einmalig tragen), Einweghandschuhe, dicht anliegende Atemschutzmaske, Gesichtsschutz (Visier)
  4. Reinigung intensivieren
    - aktuellen Reinigungsplan überprüfen und dessen Umsetzung kontrollieren
    - Toiletten vermehr reinigen, für ausreichende Einweghandtücher, Seife und Händedesinfektion sorgen
    - Türklinken, Zeiterfassungsgeräte, Bedienelemente udgl. regelmässig (3x pro Schicht) desinfizieren
    - Büroarbeitsplätze wischdesinfizieren
  5. Kontakt / Begehung mit Hygienefachkraft
    Wenn man Krankenhäuser oder Pflegeheime betreut macht es Sinn einen Hygieniker oder eine Hygienefachkraft um Unterstützung bei der Definition der Maßnahmen oder der Erstellung des Pandemieplanes hinzuzuziehen.
  6. Pandemieplan erstellen/aktualisieren
  7. Hygiene im Fuhrpark / Stationsbelieferung
    Hygiene des Fahrers und die Trennung rein-unrein beim Transport sind enorm wichtig.
    Die exakten Maßnahmen sind mit Behörden oder Hygienefachkräften zu koordinieren.
  • Händedesinfektion vor dem Abladen der reinen Wäsche
  • Einweghandschuhe und einen Einweg/Mehrweg Mantel beim Manupulieren der unreinen Wäsche beim Kunden und im Betrieb und anschließende Händedesinfektion.
  • Separierung der Schmutzwäsche am LKW (Trennwände oder Überhüllen sowohl für rein als auch unreine Wäsche)
  • wenn möglich Einstellung der Stationsbelieferung

Persönliche Hygiene

Die Umsetzung der persönlichen Hygiene muss allen Mitarbeitern verbal und schriftlich vermittelt werden (vgl. WHO Richtlinie)

  1. Kein Händeschütteln, 2 m Abstand halten
  2. Handhygiene (Handedesinfektion oder 20 Sekunden Händewaschen)
  3. Nicht mit den Händen das Gesicht berühren
  4. Mundschutz tragen!
  5. Niemanden anhusten oder anniesen.
  6. persönlichen Kontakt maximal reduzieren (keine Besprechungen, Telearbeit für die Verwaltung - wenn möglich)
  7. Bedienelemente (z.B. Lift, Zeiterfassung) nicht mit dem bloßen Finger berühren (Taschentuch, Stift)
  8. Kantine schließen
  9. Arbeitsplätze überprüfen: Zwischen MA soll zumindest 2 Meter Abstand sein.

Infoblatt für die Mitarbeiter zum Download: link

Coronavirus: Info an MA

Coronavirus: Info an MA

Mitarbeiter

  1. Grundsätzlich ist die Ansteckungsgefahr durch die Schmutzwäsche gering und es ist wichtig den Mitarbeitern Sicherheit zu geben indem man die Angelegenheit ernst nimmt, aber Panikmache vermeidet. Personen im Einzelhandel sind sicherlich einem höherem Risiko ausgesetzt.
  2. Ausfallsszenarien für erhöhten Krankenstand/Abwesenheit erarbeiten
  3. Schon bei ersten leichten Symptomen (leichter Husten, erhöhte Temperatur über 37,3°C, Gliederschmerzen, Niedergeschlagenheit, Notwendigkeit von Medikamenten, Verlust des Riechsinns, ...) auf jedem Fall für min. 14 Tage zuhause bleiben. (Behördenvorgaben, Zusammenarbeit mit Betriebsarzt. Siehe WHO Guidline
    Dies soll auch auf einem Plakat mit Unterschrift des Geschäftsführers publiziert werden. Dies ist enorm wichtig, da 80% der Erkrankungen mit relativ geringen Komplikationen verlaufen und trotzdem ab Eintritt der ersten Symptome sehr ansteckend sind.
  4. Kranke Personen sofort in einem separaten Raum isolieren und die Rettung holen.
  5. Mitarbeiter mit geschwächten Immunsystem bzw. Vorerkrankungen freistellen
  6. Bei Verdacht einer Infektion im Haushalt: Vorgehensweise laut Behördenvorgabe beim MA einfordern
  7. Mit Behörden hinsichtlich der Testung von MA zusammenarbeiten.
  8. Bei Schließung der Schulen, die Betreuungssituation der Kinder erfragen.
  9. Den Sinn und die Wichtigkeit der Arbeit erklären.
  10. Mit dem Betriebsarzt Initiativen für die Verbesserung der Immunabwehr der Mitarbeiter besprechen (Bsp. Verordnung von Vitamin D durch den Betriebsarzt)
  11. „Notfallsfond“ für MA organisieren.
    manche Mitarbeiter sind durch die Situation stark finanziell betroffen. Wenn das Unternehmen zumindest etwas Unterstützung bieten kann, dann macht dies einen großen Unterschied und dies wird auch von den restlichen 95% sehr positiv wahrgenommen.
  12. Chance wahrnehmen um Wertschätzung zu zeigen!

Kunden

  1. Schulung von Mitarbeiter im Kundenkontakt (Außendienst, Innendienst, Servicefahrer, Logistiker beim Kunden)
  2. Schriftliche Information der Kunden:

    "Das Unternehmen ist nach XXX zertifiziert, hält die Vorgaben von XXX (Behörden) ein. Die Textilien und Container sind ausreichend desinfiziert.
    Im Fall von infektiöser Wäsche: (Doppelsacksystem mit gelben Sack, ...)
    Änderungen in der Logistik ...
    Bitte um Bekanntgabe von Änderungen in der Versorgung
    Ansprechpartner ...
    "
  3. Speziellen Bedarf bei Kunden abklären (Besuchermäntel, …)
  4. Kapazität für erhöhten Verbrauch
  5. Vorbeugemaßnahmen gegen Horten von Textilien
    Festlegung wer zu zuständig ist für die Kontrolle der Bestellungen
    Richtlinie (wie wird eskaliert, wer spricht mit dem Kunden)
    Ggf. Inventur beim Kunden

Einkauf

  1. Liste wichtigen Materialien erstellen und Verbrauch abschätzen
  2. Ggf. Inventur dieser Materialien durchführen
  3. Bestellungen durchführen und Liefertermine checken
  4. Ggf. wichtige Textilien aufstocken
  5. Notwendige Materialien aus dem Pandemieplan für 3-5 Monate sicherstellen
  6. Auch wenn aktuell nicht vorgeschrieben, sollten Gesichtsmasken für alle Mitarbeiter beschaffte werden. In China und Süd Korea sind sie Pflicht und können auch in Europa verpflichtend werden.

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