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  • COVID-19 – Leitfaden für Wäschereien (Update 28. April)
Corona in der Wäscherei

Corona in der Wäscherei

Was bedeutet Corona bzw. COVID-19 für die Wäscherei?
Ein UPDATE 28.4.2020 basierend auf der aktuellen Situation

Ziel dieses Artikels ist es eine Checkliste für Unternehmer und Führungskräfte im Textilservice im Umgang mit der jetzigen Situation zu bieten. Dies soll nicht fachliche Informationen von Behörden und Verbänden ersetzen. Bisher bin ich mit meinen Einschätzungen +/- relativ gut gelegen.

Ich habe selbst 25 Jahre Führungserfahrung im Textilservice und war für die Versorgung von 80 Krankenhäusern und 250 Pflegeheimen letzt-verantwortlich. Dieser Blog soll einen Beitrag für die Branche darstellen, mit dem Risiko, dass die Information innerhalb von wenigen Tagen sich überholt haben könnte.

Was bedeutet der Coronavirus für die Wäscherei:

  1. Offiziell gelistete (RKI, ÖGHMP, VAH), desinfizierende Verfahren sind ausreichend um den Corona Virus zu deaktivieren.
  2. Aktuell (28.4.2020) ist die Schmutzwäsche von Corona Patienten nicht infektiös, sondern infektionsverdächtig. Die Benutzung von gelben Säcken für Corona Patienten  zu empfehlen. Die restlichen Textilien können normal abgeworfen werden.
  3. Kein Verbrennen oder Entsorgen von Textilien notwendig!
  4. Heimbewohnerwäsche soll nun desinfizierend gewaschen werden.
  5. Kompromisslose Umsetzung der bestehenden Hygienemaßnahmen!
  6. Aktivierung des Pandemieplanes und Umsetzung der aktuellen Verordnungen
  7. Proaktive Zusammenarbeit mit den Behörden
  8. Information an die Kunden, Vorbeugen von Horten und Sicherung der Versorgungssicherheit des Gesundheitswesens und der Pflegeheime
  9. Gute Kommunikation mit den Mitarbeitern und Verstehen der Auswirkungen auf die Mitarbeiter
  10. Vorbereitung auf unterschiedliche Szenarien während und nach der Pandemie
  11. Neuplanung der Kapazitäten und des Beschaffungsbedarfs
  12. Sicherung der Liquidität für die jedenfalls bis zum Sommer 2021 (12-18 Monate)

Am Ende gibt es einen Link zu einer Checkliste

Für die, die bereits sehr gut informiert sind und unter Zeitdruck stehen empfehle ich den gesamten Artikel zu überspringen und nur die Checkliste herunterzuladen. Sie ist weitestgehend selbsterklärend.

Wie immer bin ich für Anregungen und eine beherzte Diskussion in den Kommentaren offen. Unterschiedliche Sichtweisen tragen immer zum besseren Verständnis bei.

Allgemeine Einschätzung der Lage

Es geht darum eine nüchterne Einschätzung der Lager zu entwickeln, die nicht von Angst geprägt ist, aber trotzdem die Dinge beim Namen anspricht und aber auch Chancen sieht. 

  1. Die erste Gefahr ist vorüber und die DACH Region hat die erste Welle gut gemeistert.
  2. Die nächsten Wochen und Monate sind ein Balanceakt wie weit und wie schnell die Maßnahmen gelockert werden können.
  3. Ein Teil der Maßnahmen werden sicherlich noch relativ lange aufrecht bleiben.  Dies betrifft leider vor allem den Tourismus und Veranstaltungen.
  4. Die Sommertemperaturen werden nur etwas helfen, da der Virus für die Bevölkerung neu ist und er sich auch in wärmeren Gebieten ausbreitet (z.B. Singapur). Dies ist auch die offizielle Einschätzung der EU Gesundheitsbehörde.
  5. Es ist somit wahrscheinlich, dass wir auch Spätsommer/Herbst noch nicht zur Normalität zurückkehren können. 
  6. In vielen Ländern der Welt werden 70-90% der Bevölkerung in den nächsten 2-3 Monaten infiziert werden und dort wird das Gesundheitssystem kurzfristig nicht mehr funktionsfähig sein und die Mortalität wird deutlich ansteigen. In diesem Fall kann es zu 1-3% Todesfälle in der Gesamtbevölkerung kommen.  Im deutschsprachigen Raum ist eine solche Eskalation aufgrund der Maßnahmen nicht wahrscheinlich. Die Disziplin wird aufgrund der weltweiten Berichterstattung sehr hoch sein. 
  7. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie wären grundsätzlich langfristig nicht signifikant. Allerdings haben wir nun seit über 12 Jahren einen steigenden Aktienkurs und ein wirtschaftlicher Abschwung wäre so und so bereits zu erwarten gewesen. Der Coronavirus kann somit eine stärkere wirtschaftliche Rezession auslösen als wir ohnehin gehabt hätten und u.a. das Finanzsystem destabilisieren. Dies ist mit der allgemeinen Verschuldung von 6-10% des BIP ein ernstzunehmendes Risiko.
  8. Ein Impfstoff ist erst 2021 zu erwarten.
  9. Der Virus hat bereits einmal mutiert und es besteht natürlich (analog zur Grippe) das Risiko, dass er immer wieder in Wellen auftritt. Nach der Pandemie ist daher vor der Pandemie. Es ist davon auszugehen, dass wir dann besser gerüstet sind.

Bestes Video für das Händewaschen aus meiner Sicht:
(sehr gute erklärt und "grundentspannt")


Mit der folgenden Excel Datei kann man die Entwicklung für sich selbst analysieren:

Möglichen Szenarien (Stand Mai 2020)


Szenario 0: INKONSEQUENZ und damit exponentielle Entwicklung in einer 2. Welle und Kollaps des Gesundheitswesens (reale Bedrohung in der Dritten Welt, aber in Europa beherrscht)

Ein sehr reales Szenario, das in einigen Ländern auf der Welt passieren wird. In der EU ist die Gefahr gebannt.

In diesem Fall sind große Teile der Bevölkerung (10%) gleichzeitig krank, die Betten in den Krankenhäusern sind voll und Patienten mit geringerer Überlebenschance bekommen keine adäquate ärztliche Versorgung. Die Mortalität steigt deutlich an, da 2,5-5% der Fälle eine intensiv-medizinische Versorgung brauchen würden.

Szenario 1: KONSEQUENTE EINDÄMMUNG und damit kein Kollaps des Gesundheitswesens (aktuelles Ziel-Szenario der Politik)

Die Politik versucht mit einer Kontrolle der Infektionsrate (R0 Faktor kleiner/gleich  1) die Lage im Griff zu halten. 

Szanario 1a: starke Zurücknahme der Maßnahmen und eigenverantwortliches Abstandhalten ist ausreichend

Umstellung auf das "schwedische Modell" bei dem in erster Linie auf die Verantwortlichkeit des einzelnen vertraut wird.

Dies kann realistisch sein, insbesondere, da mit verbesserten Therapien und Management der Pandemie eine Überlastung des Gesundheitswesens vermieden werden kann.

Szenario 1b: erneute Verschärfung der Maßnahmen notwendig, um eine 2. Welle vorzubeugen

Im Winter besteht ein sehr reales Risiko, dass die Maßnahmen wieder verschärft werden müssen. 

Szenario 2: COVID-19 wird zuvor "besiegt" (aktuell nur eine Hoffnung)

Die Pocken, SARS, MERS und viele andere Krankheiten wurden erfolgreich bekämpft. Wir werden auch COVID-19 besiegen, die Frage ist nur wie, wie viele in der Zwischenzeit sterben und wie groß der wirtschaftliche Schaden sein wird.

Szenario 2a: Stop der Infektion durch Isolation aller Krankheitsfälle (nicht mehr möglich)

Dies war der Erfolg bei SARS, MERS und einzelnen Ebola Ausbrüchen. Bei COVID-19 ist allerdings nicht mehr realistisch, da durch zu spätes Handeln der Virus zur Pandemie geworden ist. Der Virus ist nun in der Bevölkerung. Dieser Zug ist abgefahren - nur Neuseeland versucht dies lokal umzusetzen.

Szenario 2b: Senkung der Mortalität durch ev. mögliche neue Therapieformen und verbesserte Diagnostik (Prinzip Hoffnung)

Wenn die Mortalität auf eine "normale Grippe" gesenkt werden könnte und diese Therapie auch realistisch bei einer Vielzahl an Patienten umgesetzt werden kann, verliert die Infektion ihren Schrecken. Die Maßnahmen können schneller zurückgenommen um die Wirtschaft nicht nachhaltig zu schaden, die Gesamtbevölkerung wird dann schneller infiziert und es entsteht eine Herdenimmunität. Der Spuk ist vorbei.

Aktuell ist noch keine Therapie absehbar, die die Mortalität so deutlich reduzieren würde.

Szenario 2c: Immunisierung der Bevölkerung durch einen Impfstoff (wahrscheinlich erst 2021)

Es gibt über 70 verschiedene Impfstoffe die weltweit entwickelt werden. Es ist somit wahrscheinlich dass es 2021 einen Impfstoff geben wird.

Bis die gesamte Weltbevölkerung geimpft ist, wird es lange dauern. Auch dann ist unsicher, wie lange die Immunisierung hält und ob der Virus mutiert.

Wir werden daher noch länger mit dem Virus leben müssen. 

Was heißt dies für Unternehmer in der Branche?

Wenn man einen Sturm durchdenkt und auf die Gefahren vorbereitet ist, dann ist es leichter damit umzugehen, wenn das Risiko eintritt.

  1. Weiter verschärfte Maßnahmen um einen Kollaps des Gesundheitswesens abzuwenden und was dies für das eigene Unternehmen bedeutet. Es ist ein reales Risiko, dass im Herbst/Winter 2020/21 es nochmals zu einer deutlichen Verschärfung kommt.
  2. Sich auf ein lange Zeit (bis Sommer 2021 ) mit mässigen Einschränkungen einstellen und ableiten was dies für das eigene Unternehmen bedeutet.
  3. Die Gefahr einer Depression nach der Krise durchdenken. Das Risiko von Finanzierungsengpässen ist sehr real für die nächsten 1-2 Jahre und es kann sein, dass die Wirtschaft noch weiter eine Talfahrt nimmt bis es wieder bergauf geht. Wie ist das Unternehmen finanziell aufgestellt?
  4. Auf die Chance eines Wirtschaftsaufschwunges nach Beendigung der Infektionswelle vorbereitet sein. Die Unternehmen, die dann gut liefern können (Textilien, Mitarbeiter vorhanden) werden Marktanteile gewinnen.

Ich empfehle 4x ein weisses Blatt Papier zu nehmen und alle 4 Möglichkeiten zu analysieren:

  • Was bedeutet es für mein Unternehmen?
  • Welche Gefahren und Risiken bringt es?
  • Welche Chancen kann es bringen?
  • Was muss ich wann tun um den Gefahren vorzubeugen und die Chancen zu nutzen?

Video mit Lagebeurteilung und Erläuterung der Maßnahmen

Offizielle Informationen / Fachpresse

WHO Guidline: link

Sehr gute Seite der RAL Gütezeichen: ​link​​​

DGUV "Umgang mit Wäsche aus Bereichen mit erhöhter Infektionsgefährdung": link

RKI COVID-19 Informationsseitelink

Pandemieplan des RKI: link - die Wäsche ist desinfizierend zu waschen.

Infektionsprävention in Heimen: link
5.3.3 Betten- und Wäscheaufbereitung
"Da die Bettwäsche in der Regel nicht bewohnerbezogen verwendet wird und eine Mischung der Wäsche während des Aufbereitungsprozesses stattfindet, muss ein desinfizierendes Verfahren gewählt werden (z. B. Kochwäsche oder Waschen bei 60°C und Verwendung eines desinfizierenden Waschmittels). Bewohnereigene Wäsche (z. B. Kleidung) kann in der Regel wie Wäsche im Privathaushalt gewaschen werden. Während eines Ausbruchs von Erkrankungen mit Erregern, die durch Kontakt übertragen werden, sowie bei Personen mit bekannter MRSA-Kolonisation wird empfohlen, Leibwäsche, Handtücher und Waschlappen wie Bettwäsche der betroffenen Bewohner desinfizierend zu waschen. Die Entsorgung der Wäsche erfolgt unmittelbar am Bett in geeignete Wäschesäcke, die bis zur endgültigen Entsorgung an einem dafür vorgesehenen Ort zwischengelagert werden können [4, 49a]. "

Empfehlungen des Robert Koch-Institutes zu Hygienemaßnahmen im Rahmen der Behandlung von Patienten mit einer Infektion durch SARS-CoV-2: link
Die Wäsche kann mit den RKI gelisteten Verfahren gewaschen werden.

Für die Schweiz: link (insb. die Aussage mit 3 Stunden ist mit Vorsicht zu geniesen)

Infoblatt von Hohenstein: link

Interessanter Artikel in der RW Textilservice: link

Führungsaufgaben

  1. Ablenkungen ausblenden (Social Media deinstallieren, Konsum von Nachrichten nur einmal pro Tag, ...) und dies den Schlüssel-MA ebenfalls anweisen.
  2. Nüchterne Situationsanalyse:
    Welche Szenarien gibt es für das eigene Unternehmen – Gefahren und Chancen
    Wie wird sich der Umsatz in den einzelnen Bereichen entwickeln?
    Wie wirkt sich die Situation auf die Mitarbeiter aus?
    Was ist im Umfeld zu beachten (Kunden, Behörde, Banken, …)
    Die Liquidität für die nächsten 12-18 Monate ist für die wichtigsten Szenarien möglichst detailliert zu planen
  3. Neue Prioritäten setzen
    Auf einem weissen Blatt Papier die wichtigsten Maßnahmen auflisten.
  4. Neue Maßnahmenliste erstellen
    Da die bisherigen Maßnahmen oft nicht mehr aktuell sind, ist es empfehlenswert mit einer neuen Maßnahmenliste von Null zu beginnen.
  5. Liquiditätsauswirkungen planen
    Zumindest für die nächsten 9-12 Monate muss mit einschränkenden Maßnahmen gerechnet werden.
    Es ist daher ein Budget für diese Zeit mit einer neuen Umsatz und Kostenplanung zu erstellen​.
    In der Checkliste ist ein Vorschlag für eine grobe Struktur enthalten.
    Je genauer man diese Planung macht, desto nachvollziehbarer ist sie und desto besser können Maßnahmen abgeleitet werden. Es empfiehlt sich daher insbesondere beim Personal und bei den Fixkosten in einer sehr hohen Detaillierung zu planen.
    Dies hilft auch bei etwaigen Finanzierungsgesprächen die notwendig sein können.
  6. Alte  Prioritäten = Nichtziele … klar kommunizieren
    Die Mitarbeiter können keine Gedanken des Chefs lesen und befinden sich vielleicht noch in der Phase der Verleugnung der Umstände. Um keine wertvolle Zeit zu verlieren ist es notwendig die bisher kommunizierten Ziele und Maßnahmen nun als "Nichtziele" zu definieren, d.h. dass man genau diese Punkte nicht mehr tut. Eine klare Ansage ist wichtig.
  7. Krisenstab einrichten (GF, BL, HR, QM, PR, AD) und Kommunikation festlegen.
    Bei größeren Unternehmen sind die Schlüsselmitarbeiter gut zu koordinieren, damit jeder weiss, was entschieden ist, was kommuniziert werden soll und wer für was bis wann zuständig ist.
  8. Als Führungskraft im notwendigen Ausmaß vor Ort sein.
    Es ist für die Mitarbeiter wichtig, dass diese Informationen direkt vom Unternehmer bzw. Geschäftsführer kommuniziert werden. Bei vielen Betrieben ist dies natürlich eine Herausforderung.
    Die Motivation der Mitarbeiter ist nun besonders wichtig.
    Weiters ist u.a. die Hygiene nun eine sehr hohe Priorität und es macht einen Unterschied, wenn die Umsetzung der Maßnahmen vor Ort durch die oberste Leitung kontrolliert wird.
    Mit entsprechender persönlicher Hygiene können die Risiken einer Infektion stark reduziert werden.

Hygiene in der Wäscherei

  1. Einhaltung der Hygienemaßnahmen einfordern und überprüfen. Nachschulen.
    Grundsätzlich ist der Coronavirus relativ leicht abzutöten und hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragbar. Somit ist er nicht infektiös im Sinne der Verordnung, sondern "infektionsverdächtig".
    Die gelisteten Verfahren mit Wirkungsbereich "B" sind ausreichend desinfizierend.
    Im Alltag schleichen sich einzelne Abweichungen ein (Tür zw. unrein/rein offen, mangelhafte Personalhygiene, ...). Manchmal sind sich die Mitarbeiter gar nicht mehr bewusst, dass dies ein Fehler ist.
    Es ist daher Aufgabe der Führungskraft nochmals mit Nachdruck auf die Einhaltung hinzuweisen und ggf. organisatorische Maßnahmen zu treffen. (Bsp. Wäscher darf nicht die Waschmaschine auf der reinen Seite ausräumen)
    Die Nachschulungen sollten auch schriftlich dokumentiert werden.
  2. Bei Heimbewohnerwäsche nur desinfizierende Waschverfahren anwenden
    Chemische Reinigung bietet nicht die ausreichende Sicherheit (keine Listung) und soll nicht mehr angeboten werden.
  3. Erhöhte Personalhygiene auf der unreinen Seite (RAL Gütezeichen)
    Während des Umganges mit kontaminierter Wäsche: langärmliger Schutzkittel (einmalig tragen), Einweghandschuhe, dicht anliegende Atemschutzmaske, Gesichtsschutz (Visier)
  4. Reinigung intensivieren
    - aktuellen Reinigungsplan überprüfen und dessen Umsetzung kontrollieren
    - Toiletten vermehr reinigen, für ausreichende Einweghandtücher, Seife und Händedesinfektion sorgen
    - Türklinken, Zeiterfassungsgeräte, Bedienelemente udgl. regelmässig (3x pro Schicht) desinfizieren
    - Büroarbeitsplätze wischdesinfizieren
  5. Kontakt / Begehung mit Hygienefachkraft
    Wenn man Krankenhäuser oder Pflegeheime betreut macht es Sinn einen Hygieniker oder eine Hygienefachkraft um Unterstützung bei der Definition der Maßnahmen oder der Erstellung des Pandemieplanes hinzuzuziehen.
  6. Pandemieplan erstellen/aktualisieren
  7. Hygiene im Fuhrpark / Stationsbelieferung
    Hygiene des Fahrers und die Trennung rein-unrein beim Transport sind enorm wichtig.
    Die exakten Maßnahmen sind mit Behörden oder Hygienefachkräften zu koordinieren.
  • Händedesinfektion vor dem Abladen der reinen Wäsche
  • Einweghandschuhe und einen Einweg/Mehrweg Mantel beim Manupulieren der unreinen Wäsche beim Kunden und im Betrieb und anschließende Händedesinfektion.
  • Separierung der Schmutzwäsche am LKW (Trennwände oder Überhüllen sowohl für rein als auch unreine Wäsche)
  • wenn möglich Einstellung der Stationsbelieferung

Persönliche Hygiene

Die Umsetzung der persönlichen Hygiene muss allen Mitarbeitern verbal und schriftlich vermittelt werden (vgl. WHO Richtlinie)

  1. Kein Händeschütteln, 2 m Abstand halten
  2. Handhygiene (Handedesinfektion oder 20 Sekunden Händewaschen)
  3. Nicht mit den Händen das Gesicht berühren
  4. Mundschutz tragen!
  5. Niemanden anhusten oder anniesen.
  6. persönlichen Kontakt maximal reduzieren (keine Besprechungen, Telearbeit für die Verwaltung - wenn möglich)
  7. Bedienelemente (z.B. Lift, Zeiterfassung) nicht mit dem bloßen Finger berühren (Taschentuch, Stift)
  8. Kantine schließen
  9. Arbeitsplätze überprüfen: Zwischen MA soll zumindest 2 Meter Abstand sein.

Infoblatt für die Mitarbeiter zum Download: link

Coronavirus: Info an MA

Coronavirus: Info an MA

Mitarbeiter

  1. Grundsätzlich ist die Ansteckungsgefahr durch die Schmutzwäsche gering und es ist wichtig den Mitarbeitern Sicherheit zu geben indem man die Angelegenheit ernst nimmt, aber Panikmache vermeidet. Personen im Einzelhandel sind sicherlich einem höherem Risiko ausgesetzt.
  2. Ausfallsszenarien für erhöhten Krankenstand/Abwesenheit erarbeiten
  3. Schon bei ersten leichten Symptomen (leichter Husten, erhöhte Temperatur über 37,3°C, Gliederschmerzen, Niedergeschlagenheit, Notwendigkeit von Medikamenten, Verlust des Riechsinns, ...) auf jedem Fall für min. 14 Tage zuhause bleiben. (Behördenvorgaben, Zusammenarbeit mit Betriebsarzt. Siehe WHO Guidline
    Dies soll auch auf einem Plakat mit Unterschrift des Geschäftsführers publiziert werden. Dies ist enorm wichtig, da 80% der Erkrankungen mit relativ geringen Komplikationen verlaufen und trotzdem ab Eintritt der ersten Symptome sehr ansteckend sind.
  4. Kranke Personen sofort in einem separaten Raum isolieren und die Rettung holen.
  5. Mitarbeiter mit geschwächten Immunsystem bzw. Vorerkrankungen freistellen
  6. Bei Verdacht einer Infektion im Haushalt: Vorgehensweise laut Behördenvorgabe beim MA einfordern
  7. Mit Behörden hinsichtlich der Testung von MA zusammenarbeiten.
  8. Bei Schließung der Schulen, die Betreuungssituation der Kinder erfragen.
  9. Den Sinn und die Wichtigkeit der Arbeit erklären.
  10. Mit dem Betriebsarzt Initiativen für die Verbesserung der Immunabwehr der Mitarbeiter besprechen (Bsp. Verordnung von Vitamin D durch den Betriebsarzt)
  11. „Notfallsfond“ für MA organisieren.
    manche Mitarbeiter sind durch die Situation stark finanziell betroffen. Wenn das Unternehmen zumindest etwas Unterstützung bieten kann, dann macht dies einen großen Unterschied und dies wird auch von den restlichen 95% sehr positiv wahrgenommen.
  12. Chance wahrnehmen um Wertschätzung zu zeigen!

Kunden

  1. Schulung von Mitarbeiter im Kundenkontakt (Außendienst, Innendienst, Servicefahrer, Logistiker beim Kunden)
  2. Schriftliche Information der Kunden:

    "Das Unternehmen ist nach XXX zertifiziert, hält die Vorgaben von XXX (Behörden) ein. Die Textilien und Container sind ausreichend desinfiziert.
    Im Fall von infektiöser Wäsche: (Doppelsacksystem mit gelben Sack, ...)
    Änderungen in der Logistik ...
    Bitte um Bekanntgabe von Änderungen in der Versorgung
    Ansprechpartner ...
    "
  3. Speziellen Bedarf bei Kunden abklären (Besuchermäntel, …)
  4. Kapazität für erhöhten Verbrauch
  5. Vorbeugemaßnahmen gegen Horten von Textilien
    Festlegung wer zu zuständig ist für die Kontrolle der Bestellungen
    Richtlinie (wie wird eskaliert, wer spricht mit dem Kunden)
    Ggf. Inventur beim Kunden

Einkauf

  1. Liste wichtigen Materialien erstellen und Verbrauch abschätzen
  2. Ggf. Inventur dieser Materialien durchführen
  3. Bestellungen durchführen und Liefertermine checken
  4. Ggf. wichtige Textilien aufstocken
  5. Notwendige Materialien aus dem Pandemieplan für 3-5 Monate sicherstellen
  6. Auch wenn aktuell nicht vorgeschrieben, sollten Gesichtsmasken für alle Mitarbeiter beschaffte werden. In China und Süd Korea sind sie Pflicht und können auch in Europa verpflichtend werden.

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As an industrial laundry owner and business consultant at LeanLaundry, I focus on helping textile service entrepreneurs take their businesses to the next level and succeed in a competitive market.
With over 25 years of management experience in the textile service industry, I have extensive knowledge and skills in lean management, strategy and marketing, UHF-RFID technology, M&A and controlling, and project management.

My job is to support my clients in overcoming the challenges and seizing the opportunities that arise after the crisis.

 

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